213: The Hard Way

East Coast oder West Coast? Das ist die größte und wahrscheinlich prägendste Frage im amerikanischen Hip Hop der letzten Jahre. Eine Entscheidung dieser Frage ist für den wahren Fan bindend und kann Konflikte auslösen, die wie im Fall von Tupac Shakur und Notorious B.I.G. sogar tragisch enden können. Snoop Dogg, Warren G und Nate Dogg sind in ihren Solokarrieren stets Vorreiter des West Coast Hip Hop gewesen. Nun bringen die Jugendfreunde nach zehnjähriger (!) Planung die erste CD ihrer gemeinsamen Band "213" heraus.

213: The Hard Way
Foto: Sony Music
Das Album ist ein Paradebeispiel für den typischen Westküstensound, vor allem für den von Nate Dogg und Warren G geprägten "G-Funk". Entspannte Beats, gepaart mit guten Raps von Warren G und Snoop Dogg sowie die Hooks von Nate Dogg. Dieses Schema trifft auf jedes Lied der CD zu. Eine solche einheitliche Gestaltung eines Albums hat sicherlich Vorteile, allerdings birgt es auch den Nachteil, dass Album ein wenig eintönig wirkt. Wenige Lieder stechen hervor. Nicht einmal die erste Auskopplung "Groupie Luv" fällt besonders einprägsam aus.

Es gibt jedoch auch einige gelungene Titel. Speziell "Absolutely", "213 Tha Gangsta Clic", "Gotta find a way", "MLK" und "Another Summer" wissen zu gefallen. Der letztgenannte Track wurde von Kanye West produziert, was in Anbetracht der Tatsache, dass er der zur Zeit angesagteste Produzent für Black Music ist, nicht besonderes erstaunt. Eine gewisse Bedeutung erlangt diese Zusammenarbeit aber dadurch, dass Kanye West aus New York stammt, der Geburtsstädte des East Coast Hip Hop. Dies ist ein erfreuliches Anzeichen dafür, dass der Konflikt zwischen Osten und Westen zunehmend abnimmt.

Insgesamt ist das Debütwerk von 213 gelungen, jedoch nicht herausragend. Echte Fans sollten allerdings ihre Freude an dem ersten kompletten Album von Snoop Dogg, Nate Dogg und Warren G haben.

Jan-F. Kolbe

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