Gelungene Filmübersetzung des Kult-Comics

Sin City

11.08.2005

Comic-Verfilmungen sind schon seit längerem im Trend: Spiderman, Batman, Elektra oder Superman. Auch dieses Jahr gibt es wieder was Neues: Robert Rodriguez, Frank Miller und Quentin Tarantino entführen uns in eine ganz andere Art von Comic. In eine Welt ohne Farbe. Sie führen uns in die Stadt der Sünde: Sin City, eine brutale, kalte und düstere Welt, in der jeder sündigt.

Sin City
Foto: Buena Vista
Sin City ist in vier Episoden unterteilt. In ihnen bekommt der Zuschauer eine ungefähre Vorstellung von den jeweiligen Handlungssträngen, die aber immer wieder durcheinander gewürfelt werden. Einen eigentlichen Sinn ergibt das Ganze nicht. Und eine klare Geschichte gibt es auch nicht.

Der Film beginnt mit der jungen Nancy (später Jessica Alba). Sie wird von dem Kinderschänder und Mörder Roark Jr. (Nick Stahl) entführt. Der gerade pensionierte Polizist Hartigan (Bruce Willis) eilt zu Hilfe und erschiesst Nancys Peiniger. In der nächsten Episode geht es weiter mit Marv (Mickey Rourke). Einer, dem man ungerne bei Nacht begegnet. Seine Freundin (Jamie King) liegt eines Morgens tot in seinem Bett. Ermordet. Er schwört auf Rache. Auf der Suche nach dem Mörder findet Marv die verlasse Farm von Kevin (Elijah Wood). Und Schnitt: Die nächste Episode erzählt von Dwight (Clive Owen), der die Kellnerin Shellie (Brittany Murphy) vor Jack (Benicio del Toro) und seiner Gang beschützen will. Danach geht es noch einmal zurück zur ersten Episode. So geht es dann immer wieder hin und her. Da heisst es: Aufmerksam sein! Gemeinsam haben die einzelnen Abschnitte von "Sin City" nur eines: Kadie's Bar in Old Town. Hierhin verschlägt es jeden mindestens einmal.

Mit Sin City hat sich Robert Rodriguez an etwas Grosses getraut. Nach Filmen wie "Faculty", "Spy Kids" und "From Dusk till Dawn" hat er mit einem erstaunlich kleinen Budget von nur 45 Millionen Dollar die Größen Hollywoods für sich gewinnen können. Der sonst dunkle Film ist mit aufwändigen Farbeffekten geschmückt wie zum Beispiel den strahlend hellblauen Augen von Clive Owen und Alexis Bedel oder dem rote Blut. Robert Rodriguez versuchte, das Original von Frank Miller bildgetreu auf die Leinwand zu bringen. Dies ist ihm auch ziemlich gut gelungen, so dass Teil 2 und 3 schon in der Planungsphase sind.

"Sin City" ist blutrünstig und wird mit Sicherheit nicht nur Fans finden sondern die Zuschauer in zwei Lager spalten. Die einen werden den Film lieben – die anderen hassen.

Nina Mende

Link:
Trailer

Kaufempfehlungen:
[CD] »Sin City [Soundtrack]« bei Amazon bestellen
[Buch] »Frank Miller: Sin City 1 – Stadt ohne Gnade« bei Amazon bestellen