Soundtrack: Alexander

Selten hat ein Film wie "Alexander" die Gemüter so erregt: Oliver Stones bisexuelle Darstellung des legendären Alexander erzürnte die Griechen so sehr, dass es lange nicht klar war, ob es der Film überhaupt in die hellenischen Kinos schaffen würde.

Alexander
Foto: Sony
Und schließlich sieht es danach aus, dass der Streifen ein millionenschwerer Flop wird. In den USA waren die Kritiken vernichtend, noch bevor "Alexander" anlief. Ergebnis: Die Zuschauerzahlen blieben weit hinter den Erwartungen - trotz so hochkarätiger Schauspieler wie Colin Farrell, Angelina Jolie (die auch bei "Wetten dass…" Werbung machen durften / mussten), Anthony Hopkins oder Val Kilmer.

Der Soundtrack aber kann sich definitiv sehen lassen. Komponiert und produziert wurde er vom Griechen Vangelis, der sich schon häufiger am Genre Kinomusik versuchte und damit große Erfolge feiern konnte ("1492", "Blade Runner"). Für "Chariots Of Fire" erhielt er 1982 sogar einen Oscar. Das wird ihm mit "Alexander" wahrscheinlich nicht gelingen, denn an die Klasse der alten Platten reicht der Soundtrack nicht heran. Und trotzdem ist die Filmmusik zum Sandalenfilm weit besser als das, was man sonst als Hintergrundbeschallung zu hören bekommt.

Vangelis ist es gelungen, die wenigen in die Tiefe gehenden Momente durch einfühlsame, ruhige Töne zu untermalen. Die spektakulären Kampszenen, die einen wesentlichen Teil des Films ausmachen, kommen erst durch die Musik richtig zur Geltung. "Young Alexander" und "Titans" sind die zwei herausragenden Stücke. Gerade in Letzterem spielt Vangelis sein Talent aus mit wenigen Noten eine große Wirkung zu erreichen. Interessant ist auch die Zusammenarbeit mit Vanessa Mae bei "Roxane's Veil". Das könnte sogar dem ganz breiten Publikum gefallen.

Vangelis hat mit Alexander mit Sicherheit nicht den besten Soundtrack seiner großen Karriere, jedoch eine wirklich gelungene Produktion erschaffen.

Sachar Kriwoj

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