Im Auftrag des Herrn

Allee der Kosmonauten: Koordinaten

28.04.2005

Anfang März präsentierten Allee der Kosmonauten ihren Song »Dein Lied« beim Deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest. Zwar verlor man an diesem Abend gegen Gracia und fährt somit nicht am 21. Mai nach Kiew, trotzdem hat man an diesem Abend durchaus positiv auf sich aufmerksam machen können.

Allee der Kosmonauten: Koordinaten
Foto: edel records
Allee der Kosmonauten, das sind Mischa Marin (Gesang) und Jürgen »Jott« Fürwitt (Schlagzeug), die sich schon seit Sandkastenzeiten kennen. Sie teilten nicht nur ihre Liebe zur Literatur und organisierten Lesestunden á la »Club der toten Dichter«, sondern fanden auch gemeinsam zu ihrer größten Liebe, der Musik. Schon zu Schulzeiten wurden ihnen die Tapes ihrer Band förmlich aus den Händen gerissen.

Erste professionelle Gehversuche unternahm man einige Jahre später als Support bei der Nena-Tour oder beim Rock am Ring-Festival. Nach zwei Singles – »Brich mir Dein Herz« und »Schneetrick« – trennten sie sich schließlich von ihrem Entdecker und Förderer Herbert Grönemeyer sowie dessen Label Grönland und unterschrieben einen Vertag bei J-STAR Records, um ihren eigenen Stil weiter zu entwickeln und um die Freiheit zu haben, ein ganz besonderes Projekt umzusetzen.

Parallel zu der Arbeit an ihrem ersten eigenen Album stürzten sich Mischa und Jott als Manager, Ideengeber und Songwriter in das All-Star-Projekt »Zeichen der Zeit« (Xavier Naidoo, Yvonne Catterfeld, Patrick Nuo, Ben, Paddy Kelly, Sarah Brendel, Claas P. Jambor, Judy Bailey, Laith Al Deen, Beatbetrieb u.v.a.). Die Vision, verschiedenste befreundete Musiker zu sammeln und gemeinsam einen Song zu veröffentlichen, der musikalisch und textlich die Suche nach dem größeren Sinn ausdrückt, wurde Wirklichkeit.

Im Juli 2004 erschien dann der erste Vorbote ihres Albums, der Song »Ich würd’ gern wissen«. Zuvor begeisterten die beiden im März desselben Jahres 250.000 Jugendliche in ganz Europa bei dem Jugend Event »Jesus House« live aus dem Tränenpalast in Berlin. Nun, knapp ein Jahr später, hat auch das Warten auf das Debüt-Album der beiden Kirchheimbolandener (liegt zwischen Mainz und Kaiserslautern) ein Ende. »Koordinaten« steht ab Ende März in den Plattenläden.

Darauf zu finden: eine Mischung aus der Melancholie französischer Chansons, der Frische skandinavischer Popmusik (nur mit deutschen Texten) und Rocksongs mit Pop-Poesie der beachtlichen Art – Romantik-Rock made in Germany sozusagen. Und in der Tat sind die Songs von Allee der Kosmonauten recht hörenswert. Manchmal vielleicht ein wenig kitschig und vielleicht auch ein wenig eintönig, doch summa summarum gelingt den beiden ein durchaus gelungenes Pop-Album.

André Depcke

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