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CD-TippsFannypack: So StylisticNeues aus Brooklyn: Mit Fannypack und ihrem Debütalbum "So Stylistic" stellt sich eine neue, sehr gewagte Combo vor, die keine Skrupel hat, so unterschiedliche Stile wie simple Electrobeats, Rap, Booty-Bass-HipHop, Dancehall, Dancefloor und Clubmusic miteinander zu mixen.
Ihre schlichten Texte kreisen um die Themen Party, Feiern und Spaß, womit man eigentlich nie viel falsch machen kann. Auch wenn Fannypacks Musikstil manchmal eher an eine schlechte Kopie von Missy Elliot oder auch an längst vergessene Größen wie Kris Kross erinnert, sind ihre Songs allesamt zumindest flott und unkompliziert. Zwar wirken Lieder wie "System Boomin'" oder "Hey Mami" eher wie Versatzstücke aus Altbekanntem - abwechselungsreich ist "So Stylistic" aber in jedem Fall. Und schwer verdaulich auch. Stefan Ewert Kaufempfehlung: Tape: #1Eigentlich sollte man sich ja tierisch freuen, wenn eine in Deutschland beheimatete Band ihre eigene Musik schreibt, und weder mit der "Hilfe" irgendwelcher Castingshows, noch der eines hoch dotierten Produzententeams im Rücken eine Platte aufnimmt.
Allerdings muss man sich doch die Frage nach der Daseinsberechtigung dieser Band stellen. Denn diese Nische auf dem deutschen Musikmarkt wird momentan ganz klar von den Guano Apes und Die Happy dominiert. Weiter fällt negativ ins Gewicht, dass die meisten Lieder sich trotz ihrer Eingängigkeit wie aufgemotzte C&A-Werbespot-Songs anhören. Da kann noch so schweres Produktionsgeschütz auffahren: es bleibt ein irgendwie leicht biederer Beigeschmack. Schade, denn zwei bis drei gute Lieder wirft das Album schon ab. Daniel Iranyi Kaufempfehlung: Rio Reiser: Familienalbum - Eine HommageRio Reiser gehörte zu Lebzeiten anders als Kurt Cobain oder Elvis Presley nicht zu den Helden, Idolen oder Legenden seiner Generation. Er wurde von den meisten akzeptiert, von vielen respektiert, aber nur die wenigsten liebten ihn. Einige dieser Bewunderer haben sich zusammengeschlossen und ein Tribut-Album aufgenommen.
"Familienalbum" bietet eine Menge. Eine Menge deutscher Stars: Fettes Brot, Nena, die Söhne Mannheims, Ferris MC, Wir sind Helden, Die Sterne und viele mehr. Und auch der Meister selbst meldet sich mit "Herzverloren" aus dem Jehnseits. Und einige der Songs sind wirklich gut: Die erste Single "Ich bin müde" von Fettes Brot ist schlichtweg sensationell, ebenso "Für immer und Dich" von Marianne Rosenberg oder Michels "Bald Zuhause". Doch, wo Licht ist, ist nicht selten auch Schatten. So auch auf dem "Familienalbum". Echt hatten vor ein paar Jahren mit "Junimond" einen großen Hit. Auch Freundeskreis legten mit "Halt Dich an Deiner Liebe fest" eine sehr gelungene Reiser-Interpretation vor. Es ist unverständlich, wieso diese Versionen nicht auf dem Album sind. die von Marlon bzw. Wir sind Helden können daran überhaupt nicht anknüpfen. Somit ist das Familienalbum eine Ansammlung von vielen "echten" Familienmitgliedern und leider einigen "Stiefkindern". Sachar Kriwoj Kaufempfehlung: Revis - "Places For Breathing"In "Matrix Reloaded" sah man, wie Agent Smith, die Verkörperung des Bösen, die Fähigkeit entwickelte, sich innerhalb der Scheinwelt der Matrix zu klonen. Anscheinend hat nun der schreckliche Chad Kroeger, Frontman von Nickelback, auch einen Weg gefunden, um dies in unserer Realität zu tun. Damit es aber nicht ganz so plump ausschaut, bekommen die Bands natürlich ein leicht anderes Aussehen, sowie einen anderen Namen, wie z.B. "Theory Of A Madman" oder eben "Revis".
Viel schlimmer ist jedoch folgender Gedanke: wenn Chad Kroeger sich nun musikalisch klonen kann, dann kann nur er diese Kette des Unheils beenden. Er würde damit zum Messias werden, der die Welt vor dem Tod durch von Nickelback-Klonen bedingten Tiefschlaf erlösen kann. Dann wäre er Fluch und Segen in einem. Ein interessanter und furcht einflößender Gedanke. Daniel Iranyi Kaufempfehlung: Ursula Rucker: Silver Or LeadGut zwei Jahre nach ihrem erstaunlichen Debütalbum "Supa Sista" legt Ursula Rucker mit "Silver Or Lead" ihr zweite Platte vor. Entstanden ist dabei ein unverwechselbares und intensives Album.
Doch gelingt es ihr hervorragend, diese vielschichtige Klangwelten mit intelligenten, mitunter sozialkritischen Texten zu verbinden. Also getreu ihrem Motto: "HipHop is not a music category. It's a culture." Unterstützung erhält sie von hochklassigen Produzenten und Musikern wie Jazzanova, The Society, 4 Hero, Rob Yancey oder The Roots. Mit Songs wie ihrer ersten Single "Release", bei der die mitreißenden Beats Lil Louie Vegas Ruckers leicht unterkühlte Stimme auf faszinierende Weise untermalt, oder auch "Untitled Flow" - zusammen mit King Britt - sind der HipHop-Poetin sehr überzeugende, wenn auch anspruchsvolle und nicht unbedingt fröhliche Stücke gelungen. Hörenswert. Stefan Ewert Kaufempfehlung: Tom Albrecht: "Sing"Vor 300.000 Zuschauern in 37 Städten auf der Bühne zu stehen - davon träumen viele Musiker. Für den 23-jährigen Tom Albrecht wird dieser Traum wahr. Er begleitet PUR auf deren aktueller Tour. Nun veröffentlichte er sein erstes Album "Sing".
"Sing" ist eine sehr romantische, persönliche Platte. In "Wir sind Eins", Albrechts erster Single, erzählt er die Geschichte von einem sehr guten Freund: "Er sitzt im Gefängnis, weil er sich gegen einen Angriff wehren musste. Mir geht seine Geschichte sehr nah - als ob unsere Freundschaft plötzlich ausgesetzt ist." Albrecht fiel die Entscheidung, in seiner Muttersprache zu singen, nicht schwer: "Keine andere Sprache ist mir so nah, in keiner anderen kann ich so differenzieren und auf Zwischentöne achten." Und das merkt man in Songs wie "König meines Reichs" oder "Ticket zum Glück", die vom textlichen Anspruch an Herbert Grönemeyer erinnern. Lediglich "Heimspiel", der letzte Track auf dem Album ist deplaziert und überflüssig. Darauf gibt sich Albrecht Oli P.-Klon und rappt. Das hat er auch schon früher in der Band "Wise Economicxs" getan, in Zukunft sollte er das aber lassen. "Sing" ist ein gelungenes, sehr abwechslungsreiches deutsches Album, das allen PUR-Fans Hoffnung macht. Falls die Schwaben irgendwann in Rente gehen, steht mit Tom Albrecht ein würdiger Nachfolger bereit. Sachar Kriwoj Kaufempfehlung: |
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