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Karl Bartos: CommunicationKarl Bartos' Solowerk "Communication" wird es bei den Kritikern nicht einfach haben – aber nicht, weil die Tracks schlecht sind. Was immer Bartos auch für den Musikmarkt produziert, steht stets im gewaltigen Schatten seiner legendären Vergangenheit.
Interessanterweise versucht Bartos auf "Communication" gar nicht, sich allzu weit von seinen Wurzeln zu entfernen, viele Klangelemente erinnern in ihrer Maschinenhaftigkeit an die alten Kraftwerksongs. Ein Beispiel: In "I'm the Message" tauchen die altbekannten minimalistische Bassläufe, verzehrten Stimmen und charakteristisch eingängigen Orgel-Computermelodien wieder auf. Andere Tracks wie "15 Minutes of Fame" oder "Life" holen sich ihre Inspiration eindeutig aus der 80er-Pop-Welt, die computeranimierte Klangverwandschaft mit Depeche Mode und New Order ist unbestreitbar – und sehr schön anzuhören! Wirken die Songs beim ersten Reinhören noch sehr steif und düster, gewinnt der geneigte Hörer beim mehrmaligen Hören doch Gefallen an den einfach gestrickten, aber sehr eingängigen Melodien. Wirklich toll ist, dass, im Gegensatz zu anderen Elektro-Werken, ein Songbook existiert. Karl Bartos war auch hier selbst am Werk und hat die kurzen Tracktexte selbst verfasst. Seine Themen: der Ruhm, die Realität und elektronische Affen. Insgesamt ein gelungenes Album, und Fans der 80er-Sound-geprägten Tanzmusik werden voll auf ihre Kosten kommen. Ob Bartos damit auch die jüngeren Clubgänger anspricht, wird sich noch herausstellen müssen. Klar ist allerdings: Auch wenn Karl Bartos bereits seit über 10 Jahren eigene Wege geht, wird er es sehr schwer haben, sich von seiner Vergangenheit zu lösen. Die Messlatte für Karl Bartos hängt höher als für andere Künstler. Nina Berlin Link: Kaufempfehlung: |
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