brainstorms! dein onlinemagazin.
 bilder     magazin     b!fragt     interaktiv     mail 

 magazin »     unterhaltung  kino+kultur  musik  politik  sport  auto  berliner platz 
   

CD der Woche

Norah Jones: Feels like Home

Der Musikindustrie geht es nicht gut. Ganz besonders angeschlagen ist die Plattenfirma EMI. Zwar hat man mit Robbie Williams einen Megastar, doch bisher konnte Robbie die Amis von seinen Qualitäten nicht überzeugen. So hat EMI nur einen echten Weltstar: Norah Jones. Und auf deren neuen CD, "Feels like Home", ruhen nun alle Hoffnungen.

Auch ohne Skandale erfolgreich: Norah Jones
Foto: EMI Music
Es war das Jahr 2002, das das Verhältnis von Eltern zu deren Sprösslingen veränderte. Kam bisher aus den Kinderzimmern lauter Punk, harter Techno oder Rap, konnte sich nun die ganze Familie zusammensetzen und gemeinsam eine Platte hören: "Come away with me". Das Debüt von Norah Jones wurde zum kleinsten gemeinsamen Nenner. Nicht nur Jung und Alt in der westlichen Welt waren begeistert, weltweit schien man auf den Mix aus Jazz und Folk gewartet zu haben. Über 18 Millionen Mal verkaufte sich die Scheibe, acht Grammies musste Jones letztes Jahr stemmen.

EMI hätte es gern gesehen, wenn "Feels like Home" schon im Dezember fertig gewesen wäre. Dann hätte man einen sicheren Erfolg zum Weihnachtsgeschäft gehabt. Aber die 25-Jährige Amerikanerin brauchte noch Zeit, und man wollte den Erfolg der Künstlerin nicht gefährden. Nun endlich aber erscheint der zweite Streich der Klavierspielerin und Sängerin. Angeblich ist das zweite Album nach einem erfolgreichen Debüt schwieriger zu meistern als die erste Platte. Norah Jones hat es trotzdem geschafft, einen würdigen Nachfolger aufzunehmen, der erneut dafür sorgen wird, dass Eltern und ihre Kinder näher zusammenrücken.

Die nächsten Grammies kommen bestimmt
Foto: EMI Music
"Feels like Home" ist ebenso ruhig wie "Come away with me". Wieder wird niemand vor den Kopf gestoßen. Ganz im Zentrum der 13 melancholischen Lieder ist erneut die samtweiche, fast gehauchte Stimme von Norah Jones. Doch im Gegensatz zum Vorgänger gibt es auf "Feels like Home" mehr Country. Kein Wunder, kommt doch Miss Jones aus Texas. Höhepunkt der Heimatgefühle: "Creepin' in" - ein Duett mit der Countrylegende Dolly Parton.

New York würde sich gerne mit dem Glanz von Norah Jones schmücken. Kürzlich kaufte sich die Künstlerin ein Appartement im East Village. Ihr Bassist und Freund zog mit ihr ein. Doch das ist der einzige Luxus, den sie sich leistet. Auf teure Schuhe und Kleider verzichtet Jones. Sie hält solche Sachen für "unmoralisch", wie sie unlängst in einem Interview zum besten gab. Dabei hat sie wahrscheinlich genug Geld, um sich jeden Tag ein Designerkleid zu kaufen. Und bald wird das Konto noch viel dicker werden, und die Plattenbosse von EMI werden wieder ruhiger schlafen können. Denn "Feels like Home" knüpft an den grenzenlosen Erfolg von "Come away with me" an und könnte diesen sogar noch übertreffen, denn die Kinder werden bald ausziehen und wollen schließlich eigene Norah-Jones-CDs in ihrem Plattenschrank haben.

Sachar Kriwoj

Kaufempfehlung:
[CD] »Norah Jones: Feels like Home« bei Amazon bestellen

frisch und neu
kino
musik
sport
politik
kultur
unterhaltung
bits+bytes
nach oben