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Ryan Adams: Love is Hell, Pt. I & IIUngewöhnlich genug: Da erscheinen neben einem "offiziellen" Album eines Künstlers fast zeitgleich zwei Mini-Alben. Über den Grund dafür wurde viel spekuliert. Man einigte sich schließlich darauf, dass "Love is Hell, Pt. I & II" Ryan Adams Plattenfirma nicht kommerziell genug war. So musste er gleich ein weiteres Album nachlegen. Jenes mit dem knackigen Titel: "Rock'n Roll".
Während der erste Teil wie ein Herbstregen niederfällt, verbreitet "Love is Hell, Pt. II" eher ein winterliches Gefühl. Behutsam, fast zerbrechlich oder verträumt. Schwere, einsame Träume, eines Liebeskranken im verschneiten New York. In "My blue Manhatten" schneit es und Engel singen. "City Rain, City Streets" ist zaghaft beschwingt, "Hotel Chelsea Nights" erinnert an Princes Meisterwerk "Purple Rain". Alles in allem aber haben eher Altmeister wie Cave, Cohen oder Morrissey bei diesen zwei Alben Pate gestanden. So überrascht es nicht, dass Produzent John Porter unter anderem einst "The Smiths" produziert hat.
Das mit Abstand introvertierteste seiner bisherigen Werke, ist möglicherweise auch Ryans Persönlichstes. Es ist das schwermütige Bekenntnis eines noch nicht mal 30-Jährigen, dem man allen Schmerz abnimmt. Warum sollte er sich die Welt auch schön singen? Manchmal ist der Himmel eben Wolken verhangen, manchmal ist man von allen verlassen und manchmal wird die Liebe zur Hölle. Glücklich sind die, die sich diese zwei EP's bei Kerzenschein anhören können, geborgen in den Armen ihrer Liebsten. Denn man muss nicht Ryan Adams heißen, um zu wissen: Sehnsucht lässt sich am besten ertragen, wenn sie aus ganz weiter Ferne kommt. Zum Beispiel aus New York City... Anna Löhlein Kaufempfehlung: |
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