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Charles Aznavour – der Chansonnier im Berliner ICCDas Glück an diesem Abend ist schwarz. Denn schwarz ist der Anzug, in dem Charles Aznavour die Bühne betritt. Schwarzer Anzug, schwarzes Hemd, das Orchester in schwarz, einfach alles schwarz.
Mit »La bohême«, »Hier encore«, »Tu t'laisses aller«, »She« und »Sa jeunesse« bekamen die Gäste die altbewährten Lieder zu hören, die ihn vor mittlerweile schon Jahrzehnten bekannt machten, und für die sie ihn lieben. Kaum eines seiner alten Chansons, das nicht schon nach den ersten Akkorden beklatscht wurde. Aus Vorfreude, Aufregung oder was auch immer. Die 3000 Gäste waren nicht nur gekommen, um Charles Aznavour zu hören, sie wollten ihn erleben. Und seine »relativen« 80 Jahre waren ihm dabei nicht anzumerken. Mit fester Stimme – auch noch nach zwei Stunden – sang und bewegte er sich über die Bühne des größten Saals im ICC, dass man es eigentlich nicht für möglich halten konnte. Es war dieses Gemisch aus französischem Gefühlsausdruck, Freude, Melancholie und vergangenen Zeiten, das eine Atmosphäre aufkommen ließ, die man nicht zu fassen vermochte. Und die wohl keiner der Anwesenden noch einmal zu erleben glaubte. Denn eigentlich hatte Shahnour Varenagh Aznavourian, so sein bürgerlicher Name, seine Abschiedstournee schon vor vier Jahren hinter sich gebracht. Vielleicht war es seine neue CD »Je voyage«, die den Ausschlag für sein Wiedererscheinen auf der Bühne gab. Eher ist jedoch zu vermuten, dass er es einfach nicht bleiben lassen kann: Er kann wohl genauso wenig ohne sein Publikum wie sein Publikum ohne ihn. Mit Altbekanntem zu überraschen – möglicherweise ist es das, was Charles Aznavour auszeichnet. Und das gelingt ihm ohne Einschränkung. Mit seinen Liedern über Jugend, Liebe und Erfüllung sorgt er für ein Durcheinander der Gefühle, dass man nicht weiß, wie einem im Moment geschieht. Was nach den zwei Stunden mit rotgeklatschten Handflächen und Standing Ovations geblieben ist, lässt sich in einem Wort beschreiben: Glück. Tobias Händler Link: Kaufempfehlung: |
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