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Ein erstaunlicher Aufsteiger überrascht die Etablierten

Denkt man an den italienischen Fußball, fallen einem sofort Namen wie Juventus, Inter, Milan, AS Rom unter den Vereinen oder Trapattoni, Maldini, Zoff und del Piero bei Spielern und Trainern ein. Aber Chievo Verona?

Also wirklich nicht. Und gerade dieser Klub aus einem Vorort Veronas sorgt momentan für Aufruhr und Begeisterung in den Bars zwischen dem Brenner und Palermo, denn er führt als Aufsteiger die Tabelle der italienischen Meisterschaft an. In der Seria A, der Liga der Millionäre und Riesenschulden.

Dem bislang nur Experten bekannten Trainer Luigi del Neri ist es gelungen, mit seiner mutig offensiv spielenden Mannschaft den Gipfel zu erklimmen. Trotz eines Etats, der den reichen Klubs nur ein müdes Lächeln ins Gesicht ruft, und mit Spielern, die bei anderen Vereinen nur die Ersatzbank drückten oder aus der eigenen Jugend stammen.

Und doch stapelt man tief in Veneto: Man brauche noch unbedingt 24 Punkte, um dem Abstieg zu entrinnen, meint der Erfolgscoach del Neri. Dabei spielte Chievo noch vor 15 Jahren in der fünften Liga und jetzt erschreckt man das Fußball-Establishment. Offenbar haben sich hier die berühmten "elf Freunde" zusammengefunden und verkörpern die nur allzu oft wegen des Geldes in Vergessenheit geratenen Tugenden wie Kampf, Einsatzwille und Spaß am Spiel.

Der Präsident des Klubs, der Kuchenfabrikant Luca Campedelli, zeigt sich vom Rummel um Chievo noch recht unbeeindruckt: Ja, es sei schön, oben zu stehen, aber man könne nie wissen, wie lange diese Glückssträhne anhalte.

Damit liegt er nicht falsch. Sicher werden bald andere Tage für Chievo kommen, der Alltag wiedereinkehren, die besten Spieler weggekauft werden. Aber eines bleibt doch auch wahr: Der Ball ist rund, weshalb auch solchen Außenseitern durchaus mal eine kleine Erfolgsgeschichte gelingen kann.

Stefan Ewert

Links:
Offizielle Seite von Chievo Verona
Bericht bei SPIEGEL online

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