Die neue Dance Max 2004.3

"Nichts ist so gewaltig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist", wusste schon der Dichter Victor Hugo. Genauso verhält es sich mit Musik: Auch hier gibt es Trends, die manchmal plötzlich kommen und schnell wieder gehen. Der Stil des "Dance" (auch Kirmestechno genannt) ist so ein Beispiel. Anfang der 90er Jahre entstanden und zu kurzer Blüte gereift, hat sich diese Musik mittlerweile irgendwie überlebt. Ganz tot ist "Dance" allerdings trotzdem nicht, schließlich ist gerade die neue Kompilation "Dance Max 2004.3" erschienen.

Dance Max 2004.03
Foto: edel
Auf dieser Doppel-CD finden sich von Scooter ("Shake That") über Starsplash ("Hardstyle My Style"), Paffendorf ("Welcome To Africa") und Mauro Picotto (Iguana 2004) bis zur offenbar unsterblichen Combo Brooklyn Bounce ("Crazy") die üblichen Verdächtigen dieser Musikrichtung. Insgesamt kann sich der Hörer an 39 Tracks erfreuen, die aber allesamt mehr oder minder ähnlich klingen.

Überhaupt scheint es kaum noch neue Ideen für diesen Musikstil zu geben. Manches kommt dem Fan ohnehin bekannt vor, denn auf "Dance Max 2004.3" versammeln sich immerhin vier Coverversionen bzw. Neuauflagen älterer Titel, was per se nichts Schlechtes wäre, wenn diese wenigstens an die Vorbilder heranreichten. Doch das ist leider insbesondere bei DJ Tiestos "Adagio For Strings", das 2000 bereits von William Orbit veröffentlicht wurde, nicht der Fall. Allerdings: Einzelne Tracks wie "Hardcore Salsa" von Robert Natus & Arkus P. oder auch die Italopopnummer "Mirage" (Paps'n Skar") lassen sich durchaus mit Genuss hören. Ob das jedoch die Schwächen dieses Samplers insgesamt überdecken kann, ist fraglich.

Irgendwann gegen Ende der 90er Jahre hatte der "Dance" seinen Zenit überschritten und sich überlebt - genauso wie die Love Parade übrigens. Wer das nicht wahrhaben will, der kann es beim Hören von "Dance Max 2004.3" selbst überprüfen.

Stefan Ewert

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