Freddy vs. Jason
Freddy Krueger ist mal wieder da. Doch dieses Mal hat er Jason mitgebracht.
Die beiden töten, was das Zeug hält. Nur reißt das niemanden mehr vom
Hocker. Hollywood ist am Tiefpunkt angekommen.
Was soll man über einen Film schreiben, dem das Prädikat "Schlecht"
schmeichelt? Lohnt es sich überhaupt, so einen Film zu zerreißen, oder
sollte man gar nicht über ihn berichten und hoffen, dass er in der Masse
untergeht? Es ist ein wenig wie mit Daniel Küblböck: Hören und ertragen
kann man ihn nicht, trotzdem berichtet man über sein Leben und seine
Eskapaden. Ja, wir brauchen die Quote. Darum dieser Zerriss.
Seit Jahren klagt die Filmindustrie über rückläufige Besucherzahlen in den
Lichtspielhäusern. Ihr Herren Produzenten, lasst Euch gesagt sein: Selbst
schuld. Wer wie im Fall "Freddy vs. Jason" 30 Millionen Dollar für einen
Film ausgibt, der nicht nur keine Aussage enthält (so etwas kann man ja von
einem Splatterfilm auch nicht wirklich erwarten) sondern auch
Aggressionsschübe auslöst (weil der Film einfach grottenschlecht ist), der
muss sich über fehlendes Publikum nicht wundern. Jedoch: Der Film hat in
den USA sein Publikum (spielte über 80 Millionen Dollar ein) gefunden und
wird es auch in Europa. Der Name Freddy Krueger zieht. Doch wer nicht zur
Fanbase des Massenmörders gehört, wird sich weder fürchten noch unterhalten
fühlen sondern sich zuerst langweilen und dann das ausgegebene Geld
bedauern. Und wieder ein wenig von seinem Vertrauen ins Kino verlieren und
das nächste Mal am heimischen Bildschirm hängenbleiben. Und die
Filmindustrie wird klagen. Selbst schuld!
Wieso der ganze Ärger? Freddy Krueger (immerhin spielt einmal mehr Robert
Englund die Hauptrolle) kehrt zurück, doch bevor er selbst in Aktion tritt,
lässt er einen anderen Mörder - Jason Vorchees (Ken Kirzinger, der eher als
Stuntman bekannt ist) - auftreten und Leute abschlachten. Wieder einmal
(das wie vielte Mal eigentlich?) werden Leute in der Elmstreet gelyncht.
Dieses Mal dreht sich alles um Lori (Monica Keena) und ihre
dahinscheidenden Freunde. Nach und nach werden sie weniger. Da der Film
nicht spannend ist, kann man auch ruhig verraten, dass Lori das Massaker
überlebt. Blabla. Es gibt keine Handlung. Irgendwann sieht es Freddy nicht
gern, dass Jason ihm die Rolle des Mörders Nummer 1 streitig macht. Es
kommt zum Duell Freddy gegen Jason. Geschenkt. Und das Schlimmste ist: Eine
Fortsetzung ist möglich. Weder Freddy noch Jason kommen wirklich um.
Was kann man also über einen Film schreiben, dem das Prädikat "Schlecht"
schmeichelt? Eine Menge! Daniel Küblböck möchte demnächst ähnlich wie der
verunglückte Roy mit Tigern auftreten. Es gibt also Hoffnung, dass man
zumindest über ihn künftig weniger berichtet. Für die Filmindustrie
hingegen gibt es keine Hoffnung, wenn noch so ein Film wie "Freddy versus
Jason" gedreht wird.
Sachar Kriwoj
Link:
Offizielle Film-Website
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