Global Deejays: Network

27.06.2005

"The Sound Of San Francisco" und "What A Feeling": Mit diesen beiden Cover-Versionen machten die Global Deejays bisher die Media Control Charts unsicher. Nun steht mit "Network" ab Ende Juni auch das Debüt-Werk des Dance-Trios in den Läden.

Global Deejays: Network
Foto: SPV
Hinter den Global Deejays verbergen sich in erster Linie Konrad und Florian Schreyvogl, die zur Hälfte aus Holland stammen und schon seit einigen Jahren als Produzententeam von sich hören machen ("Gott tanzte" und "Hardcore Vibes"). Der Dritte im Bunde ist Mikkel Christensen, der als gebürtiger Däne in Philadelphia aufwuchs, in Wien studierte und nun seit zwei Jahren in London an den Plattenspielern dreht.

Ende 2004 erschien mit "The Sound Of San Francisco", einer Coverversion des Klassikers von Scott McKenzie, die erste gemeinsame Single, die gleich die Top 3 der Verkaufscharts enterte. Zwar schlug es einem schon auf den Magen, dass jetzt selbst der legendäre 68er-Song, der das Lebensgefühl einer ganzen Generation verkörperte, durch den Dancecover-Fleischwolf gedreht wurde. Dennoch muss man sagen, dass der Track nach mehrmaligen Hören doch was hatte - eventuell das durch Benny Bennassi bekannt gewordene Geknarze, gepaart mit den doch recht gelungenen Vocals.

Im April dieses Jahres folgte dann die zweite Single "What A Feeling" - Richtig! Wieder eine Coverversion. Wwenn es beim ersten Mal doch so gut klappte, warum nicht? Zwar hatte sich schon DJ Bobo mit recht großem Erfolg vier Jahre zuvor an dem Titelsong zum Film "Flashdance" von Irene Cara vergriffen, dennoch landete auch dieser Track in den Top 20 der Charts - vielleicht ja wegen dem durch Benny Bennassi bekannt gewordenem Geknarze.

Die weiteren Coversongs "Y.M.C.A.", "American Pie" und "Don't Stop", die bisher nur auf Vinyl erschienen sind, finden sich dann allerdings nicht mehr auf dem Album wieder. Dafür gibt es auf "Network" endlich mal ein paar Eigenkompositionen. Die CD ist dabei aufgebaut wie eine Radioshow: mit Moderator, eigenen Jingles, ID's und Signations. Radio Network heißt der fiktive Sender, der diese virtuelle Radio Show ausstrahlt. Doch was soll man sagen: irgendwie scheinen die drei außer dem Geknarze, mit dem schon - ja richtig - Benny Bennassi die Clubs rockte, nicht viel in Petto zu haben.

Zwar sind mit "Shock Me" und "Clap Your Hands" letztlich doch mal zwei recht gelungene Tracks am Start, bei denen dann aber die Vocals - gerade beim letzteren - die Qualität des Gesamtwerkes wieder deutlich schmälern. Fans von Großraumdissen werden sicherlich ihre Freude haben, ihren Sound jetzt auch endlich zuhause genießen zu können. Für all diejenigen, die dann doch eher in Clubs die Nächte durchmachen, sei gesagt, es ist nicht alles Gold was da so in den Dancecharts dieses Landes glänzt.

André Depcke

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