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Joe Budden im Interview

»Ich habe so viele Ideen, die ich umsetzen will!«

In den USA ist Joe Budden mit seinem Debüt-Album schon länger auf Erfolgskurs. Nun erscheint sein Album »Joe Budden« auch in Deutschland. brainstorms traf Joe Budden zum Interview.

brainstorms: Dein Album ist in den Staaten ja schon länger raus. Wie hat es sich dort gemacht?

Joe Budden: Sehr gut. Wir haben Gold-Status erreicht. Ich kann mich nicht beschweren. Mal schauen, wie es hier ankommt.

brainstorms: Wie würdest du die CD in deinen Worten beschreiben?

Joe Budden: Meine CD ist wahrscheinlich die persönlichste Hip Hop-CD, die gerade auf dem Markt ist. Ihr werdet nicht nur über Joe Budden, den Rapper, etwas erfahren, sondern auch über mich als Person. Ich würde sogar sagen, dass es eine der heißesten CDs ist, die dieses Jahr herausgekommen sind und das sage ich nicht nur, weil es mein eigenes Album ist.

brainstorms: War es deine Absicht, das Album so persönlich zu machen?

Joe Budden: Das lag gar nicht in meiner Hand. Wenn ich schreibe, ist es eine Verarbeitung meiner Erlebnisse und Gefühle. Das war vor meinem Plattenvertrag so und wird auch so bleiben. Natürlich sind auch lockere Partysongs auf dem Album, eine gute Mischung.

brainstorms: Du hast ja schon seit drei Jahren einen Plattenvertrag. Wieso hat es so lange gedauert, bis dein Album herauskam?

Joe Budden: Die Plattenfirma hat mich warten lassen. Als dann "Pump It Up" so gut ankam, ging alles ganz schnell. Ich habe aber trotzdem Glück gehabt. Es gibt viele Künstler, die bei Def Jam sind und nie herauskommen. Jahrelang warten sie und es passiert nichts. Ich kann mich also nicht beschweren.

brainstorms: Du hattest wohl Schwierigkeiten mit deiner Stimme und konntest fast nicht sprechen. Was ist da passiert?

Joe Budden: Ich hatte eine Entzündung an den Stimmbändern. Sie waren sehr geschwächt und ich konnte meine Stimme nicht benutzen. Aber das ist jetzt wieder in Ordnung.

brainstorms: Wenn du über die letzten 12 Monate nachdenkst, was war dein persönliches Highlight?

Joe Budden: Das ist eine gute Frage. Ich habe gar keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Das absolute Highlight war wohl, als meine CD herauskam und ich in den Plattenladen ging, um sie zu kaufen. Das ist ja wohl der Traum eines jeden Künstlers. Ich weiß noch, dass ich um 12 Uhr nachts in den CD-Laden ging. Ich bin mit meiner Mutter hingegangen. Ich habe gleich 20 meiner CDs gekauft und meine Mutter auch. Dann haben mich auch noch die Fans entdeckt und es hat sehr viel Spaß gemacht.

brainstorms: Im Hip Hop ist es üblich, mit anderen Künstlern zusammenzuarbeiten. Du hast einen Song mit Kelly Rowland aufgenommen. Welche Richtung wirst du in Zukunft einschlagen? Den kommerziellen Weg, in dem du mit bekannten Popstars und Rappern wie Justin Timberlake oder 50 Cent arbeitest?

Joe Budden: Musikalisch gesehen, denke ich, dass ich alles machen kann, was ich will. Ich könnte mit Neo-Soul-Künstlern wie Erykah Badu arbeiten oder auch mit ganz anderen. Wenn ich etwas mit jemandem aufnehme, muss es einen revolutionären Touch haben. Sachen, die noch keiner gemacht hat. Vorstellen kann ich mir Songs mit Pink, Evanescence, Avril Lavigne, Lenny Kravitz, Maxwell, Musiq Soulchild. Ich habe so viele Ideen, ich kann es nicht erwarten, sie zu umzusetzen.

brainstorms: Was enttäuscht dich am meisten am Musikgeschäft?

Joe Budden: Es geht mehr um das Geschäft als um die Musik. Das hört man zwar andauernd, aber das am eigenen Leib zu erfahren, macht mich schon richtig sauer.

brainstorms: Auf deiner Homepage gibst du deinen Fans die Möglichkeit, dir Fragen zu stellen, die du dann beantwortest. Wieso machst du das?

Joe Budden: Es geht wirklich nur um die Fans. Wenn ich diese Möglichkeit habe, ihnen zu sagen, was gerade bei mir abgeht, dann werde ich sie auch nutzen. Nicht viele Künstler machen das, sie denken, es geht nur um sie, aber das stimmt nicht. Wenn ich einen Fan mit einer Mail oder einem Anruf glücklich machen kann, dann ist das etwas sehr Besonderes.

brainstorms: Was ist das größte Missverständnis über die Hip Hop-Kultur und über Joe Budden?

Joe Budden: Noch eine gute Frage. Viele Leute denken, im Hip Hop geht es wirklich nur um Geld, Autos und Frauen. Das stimmt absolut nicht. Ihr wisst gar nicht, wie viel Arbeit dahinter steckt. Das größte Missverständnis über mich ist, dass viele Leute denken, dass ich ein Club-Rapper bin. Nur weil meine ersten beiden Songs "Pump It Up" und "Fire" schnelle Songs sind, die in den Clubs gut ankommen, kann man mich nicht darauf reduzieren.

brainstorms: Was hältst du von Leuten wie 50 Cent, die diesen Hip-Hop-Lebensstil verzerren und Gewalt glorifizieren?

Joe Budden: Ich war dieses Jahr in Amerika auf einem großen Konzert. 50 Cent ist da auch aufgetreten und holte seinen kleinen Sohn auf die Bühne, dem er eine schusssichere Weste angezogen hatte. Wenn du dein eigenes Kind so behandelst, dann ist dir der Rest auch egal. Hauptsache dein Zeug verkauft sich. Ich find das scheiße!

brainstorms: Kennst du auch deutsche Künstler?

Joe Budden: Ja, ich habe gerade mit einem gearbeitet. Er heißt Eko Fresh ("König von Deutschland", Anm. d. Red.). Ich habe gerade ein Video zu einem gemeinsamen Song aufgenommen. Der Song heißt "I Want You" und ist ziemlich heiß! Ich verstehe kein einziges Wort, das sie sagen, aber der Song geht richtig ab.

Das Interview führte Özlem Aydin.

Link:
Joe Budden's offizielle Website
Def Jam

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