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Jochen Schmidt: Seine großen Erfolge

Mit "Seine großen Erfolge" legt der Berliner Jochen Schmidt nach dem Erzählband "Triumphgemüse" (2000) und dem Roman "Müller haut uns raus" (2002) seinen dritten Streich vor.

Foto: dtv
Entstanden ist eine recht amüsante Sammlung alltäglicher Begebenheiten und Skurrilitäten, denen jedoch bisweilen ein wenig die zündende Pointe fehlt. Aber eben nur bisweilen, denn viele seiner insgesamt 40 Geschichten sind dann doch sehr gelungen - beispielsweise, wenn er über seine Erlebnisse in München berichtet oder Intimes aus seinem Poesiealbum preisgibt. So erfährt man immerhin, mit welcher Methode man am besten Deutschaufsätze schreibt - man extrapoliere den Klappentext - oder wie man in Hotels die Minibar benutzt, ohne am Ende zahlen zu müssen - man trinke Wodka und fülle die leere Flasche anschließend mit Wasser wieder auf.

Dank solcher Kleinodien kann man Schmidts Werk mit zunehmendem Genuss lesen, denn erstaunlicherweise werden die anfänglichen, etwas müden Erzählungen zum Ende des Buches von besseren, witzigeren Schilderungen abgelöst. So kommt letztlich Schmidts Talent, brillant zu beobachten und über das Gesehene locker zu schreiben, zur vollen Entfaltung. Zu hoffen bleibt, dass der Berliner Autor beim nächsten Buch gleich mit den gelungenen Geschichten beginnt. Damit er "Seinen großen Erfolgen" weitere hinzufügen kann.

Stefan Ewert

Link:
Verlag dtv

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