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Michelle Branch: The Spirit Room

Ja, der Vergleich kommt nicht von Ungefähr. Michelle Branch erinnert an Alanis Morissette. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Sie ist ebenso wie Alanis sehr jung für ein Debüt, sie macht ebenso wie Alanis Rockmusik und ebenso wie Alanis erscheint sie auf Madonnas Label "Maverick".

Und wer die erste Single der heute 18-Jährigen hört, fühlt sich in diesem Vergleich bestätigt. Michelle Branch klingt wie Alanis Morissette. Und das soll ausnahmsweise ein Kompliment sein. Nach eigenen Angaben war Michelle 14, als sie ihre Songwriterqualitäten entdeckte. "Ich weiss wirklich nicht, wie es dazu kam," erzählt sie. "Musik ist schon immer in mir gewesen. Wenn ich singe, dann spüre ich einen Hauch Frieden. Ich fühle, wie mein Gehirn sich beruhigt und wie ich die Person werde, die ich im Inneren wirklich bin - die Essenz von mir selbst. Ich fühle mich mit der Welt um mich herum verbunden. Es ist beinahe so, als würde ich meinen Körper verlassen, um mich selbst zu betrachten." Auch solche spirituellen Sätze kennen wir schon von Alanis.

Was aber unterscheidet Michelle Branch von ihrer "großen Schwester"? Ein einfacher Klon wäre doch wirklich zu wenig, um im harten Rock-Business bestehen zu können. Michelle klingt jünger und unerfahrener als Alanis, das klingt negativ, soll es aber nicht sein. Ihre Musik ist leichter zugänglich, die Melodien sind schnörkelloser und auch die Texte zeugen von frischer Neugierde. Michelle Branch singt von der Liebe. Sie klingt wie die Alanis für 16-Jährige. Das soll keinesweges abwertend klingen. Alanis ist für viele nach "Jagged Little Pill" in höhere Sphären entschwunden. Nur wenige konnte ihr dahin folgen. Für all die, die sich danach sehnen, wieder selbstbewußten Rock aus der Sicht einer Frau zu hören, kommt nun Michelle Branch.

Fragt man Michelle nach ihren Vorbildern, wird man überrascht. Sie nennt nicht Alanis Morissette, auch nicht Fiona Apple oder eine andere weibliche Rock-Sängerin. "Hätte Gott eine Stimme, wäre es die von Robert Plant," sagt sie, "und auch Jimi Hendrix singt so... wahrhaftig. Wenn man einen Beatles-Song hört, dann spürt man in der Musik die Texte. Wenn Du "Here Comes The Sun" hörst, spürst Du die Sonnenstrahlen. Wenn ich "She's Leaving Home" höre, dann fühle ich den Schmerz der verlassenen Eltern." Hohe Ziele für eine 18-Jährige. Und wenn man ehrlich ist, klingt sie auf ihrem ersten Album "The Spirit Room" nicht nach diesen Größen, dafür fehlt ihr noch einiges. Aber sie klingt wie jemand, der erwachsen wird. Von Lied zu Lied spürt man diese Entwicklung - auch bei ihren 16-jährigen Hörerinnen, denen sie aus der Seele spricht und die mit diesem Album wachsen werden.

Sachar Kriwoj

Wir bedanken uns bei WEA Records für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.

Links:
Michelle Branchs offizielle Site

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