Morcheeba: The Antidote

15.05.2005

Morcheeba gehörten Mitte der 90er Jahre zu den Mitbegründern der britischen Trip-Hop-Bewegung. Wenn man das neue Album "The Antidote" hört, kann man das kaum glauben, denn die Band klingt anders - fröhlich und poppig.

Morcheeba: The Antidote
Foto: Pias
Morcheeba, das waren die Brüder Paul und Ross Grodfrey sowie ihre Sängerin und Frontfrau Syke Edwards. Mit dem Song "Rome wasn't built in a Day" hatten sie im Jahr 2000 ihren größten Erfolg. Bis dahin galten sie zwar als ambitionierte Künstler, doch außerhalb ihrer Heimat wollte sich der Erfolg nicht so recht einstellen. Erst nach Veröffentlichung der Single sollten Morcheeba ganz Europa erobern. Doch der Ruhm währte nur kurz. Bereits 2002, als mit "Charango" das bis dato letzte Album auf den Markt kam, nahm nur noch die harte Fanbasis Notiz von der Gruppe. Daraufhin fasste Sängerin Edwards den Entschluss, die Gruppe zu verlassen. Eine folgenschwere Entscheidung, war doch ihre weiche Stimme auffälligstes Merkmal des Morcheeba-Klangs.

Mit einer neuen Plattenfirma im Rücken machten sich die Godfrey-Brüder auf die Suche nach einer neuen Sängerin. Sie fanden sie in Daisy Martey, die bis dahin in einer kleinen, hierzulande vollkommen unbekannten, Band sang. Martey klingt beim ersten Hören ganz wie Edwards, so dass es durchaus passieren kann, dass einem nicht auffällt, dass Morcheeba eine neue Sängerin hat. Erst bei einigen schnellen Passagen fällt auf, dass die neue Stimme kratziger und wilder ist.

Insgesamt klingen Morcheeba vollkommen anders. Der Sound ist wesentlich poppiger, fröhlicher, orientiert sich teilweise an den 60er Jahren. Songs wie "Wonder Never Cease" oder "Lighten Up" machen "The Antidote" zu einem sehr gelungenem Album. Schade, dass Syke Edwards die Band verlassen hat. Sie war nicht nur die Stimme sondern auch das hübsche Gesicht von Morcheeba. In diese Rolle muss Daisy Martey erst reinwachsen. Mit dem ersten Album ist ihr das gut gelungen.

Sachar Kriwoj

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