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Mord nach PlanDas perfekte Verbrechen scheint auzugehen, doch die jugendlichen Täter haben nicht mit einer intelligenten Polizistin gerechnet. Das Publikum sollte sich aber auf einen weniger intelligenten Film einstellen. Justin Pendleton (Michael Pitt) und Richard Haywood (Ryan Gosling) verbindet auf den ersten Blick nur, dass beide die gleiche Schule besuchen. Während es Richard als Frauenschwarm und Sohn reicher Eltern recht einfach hat, ist Justin der klassische Außenseiter, der für die restliche Schülerschaft schlichtweg zu intelligent ist. Doch was niemand ahnt: Die beiden hecken Nacht für Nacht einen grauenhaften Plan aus; sie planen das perfekte Verbrechen ... angetrieben durch den Gedanken, alle Menschen könnten Verbrechen planen, doch nur freie Menschen könnten sie ausführen.
Der deutsche Titel "Mord nach Plan" verschleiert die realen Verhältnisse und die bittere Wahrheit um diesen Thriller. Der Originaltitel "Murder By Numbers" macht wesentlich deutlicher, worum es sich bei diesem Film handelt, denn das Drehbuch macht nur schwer den Anschein, als habe es einen Plan gegeben; vielmehr mutet das Ganze an wie ein "Malen nach Zahlen" für das Genre der Suspense-Filmchen. Zugegeben, die Art und Weise des Mordes ist neu, und es ist deutlich zu erkennen, dass man sich mühte, etwas Neues auszurpobieren, sich für die mordlustigen Protagonisten einen ebenso perfiden wie perfekten Mord einfallen zu lassen, aber nachdem dies geschafft war, muss sich eine für den Laien nur schwer vorstellbare Lustlosigkeit breitgemacht haben, denn ansonsten ist der Film mit Elementen ausstaffiert, die niemand sehen will. Was zeichnet einen erfolgreichen und wenig konventionellen Polizisten aus? Ein schicksalsträchtiges und niemals verwundenes Ereignis in der Vergangenheit. Cassie Mayweather kennt das nur zu gut. Zu dumm, dass diese Dinge immer dann wie ein Damoklesschwert über den Köpfen auftauchen, wenn ein großer Fall ansteht und gerade der neue Arbeitspartner - ebenfalls ein Zufall, dass dieser immer den denkbar größten Gegenpol darstellt - vergrault werden will. Auch die beiden Superhirne haben's nicht leichter als ihre filmhistorischen Vorgänger; wenn sich die Mitglieder eines Mordkomplotts schon streiten, dann ist doch meist immer wieder das weibliche Geschlecht der Auslöser.
Längen tun sich schließlich auf, wenn die Geschichte um Cassies gar schreckliche Vergangenheit beinahe akribischer aufgeklärt wird als später der Mord, um den es in diesem Film doch eigentlich gehen sollte. Der Zuschauer muss schon einiges an Geduld und Toleranz aufbringen, wenn er sich auf diese zwei beinahe zusammenhanglose Handlungsstränge einlassen will; recht schnell zieht sich die Geschichte nämlich in die Länge wie zu lange durchgekautes Kaugummi. Auch der psychische Schlagabtausch zwischen dem extrem selbstsicheren Richard und Cassie will nicht recht zünden, da durch Cassies Vergangenheitsbewältigung kaum noch Zeit für weitere Subplots bleibt. So bekommt der Zuschauer eine Szene aufgetischt, in der es der geplagten Polizistin gelingt, Beweisfotos zu machen, Richard sie aber, nachdem er sie entdeckt hat, aufgrund ihrer abweisenden Haltung Männern gegenüber so lange provoziert, bis sie ihm die Autotür ins Gesicht schlägt und er mit einem Druckmittel in der Hand verschwindet. Hier muss sich Gayton die Frage gefallen lassen, woher Richard denn von Cassies Charakter wissen konnte, denn weder wird er als derart guter Menschenkenner dargestellt, der er hierfür sein müsste, noch hatten die beiden sonderlich viel Kontakt. Mit derlei ungeklärten Phänomenen und weiteren althergebrachten Bauteilen des Genres schleppt sich der Film schließlich über die Ziellinie, und hält zwar für Cassie ein befreiendes Ende bereit, lässt beim Zuschauer jedoch einige Fragen offen. "Mord nach Plan" ist ein uninspirierter Thriller, der sich innerhalb der Genre-Obligatorie bewegt und einen Kinobesuch nur schwerlich rechtfertig; auf Video/DVD hingegen stellt er für Thriller-Fans eine recht solide Wahl dar. David Bergmann |
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