Erste Bilanz der NBA-Saison 2004/2005In einer ersten Bestandsaufnahme werden die bisherigen Gewinner und Verlierer der noch jungen Saison beleuchtet. Gewinner:
Seattle Sonics: Vor der aktuellen Spielzeit rechnete niemand
damit, dass die Sonics in der starken Western Conference die Play Offs erreichen
könnten. Eine feste Basketball-Regel besagt jedoch, dass es jedes Jahr ein Team
gibt, dass die Liga überrascht. Diesmal scheint es die Mannschaft aus Seattle
zu sein. Obwohl nur Ray Allen und Rashard Lewis Starpotential aufweisen können,
erreichten die Sonics bis jetzt eine Bilanz von 16 Siegen und nur 3 Niederlagen.
Mit diesem Wert führen sie ihre Northwest Division an. Bewerkstelligt wird eine
solche Leistung zum einen durch perfektes Teamspiel und zum anderen durch die
Ansammlung exzellenter Scorer, die scheinbar von überall aus dem Feld treffen.
Orlando Magic: Bei den Magic geschah vor der Saison ein gewaltiger Bruch, bei dem ein neuer Superstar in Steve Francis und der erste Draft-Pick Dwight Howard an Bord geholt wurden. Auch wurden mit Kelvin Cato und Hedo Turkoglu weitere Rollenspieler verpflichtet. Aber eben aus dem Grund, dass ein so bedeutender Einschnitt getätigt wurde, konnte niemand die wirkliche Stärke der Magic einschätzen. Mittlerweile herrscht jedoch Klarheit darüber, dass in Orlando ein gutes Team zusammengestellt wurde. Der ausschlaggebende Faktor ist aber weder Francis noch Howard sondern der wieder genesene Grant Hill. Er führt das Team mit seiner Erfahrung und starken Leistungen. Hoffentlich bleibt er nach einer dermaßen langen Verletzungspause die gesamte Saison gesund.
Steve Nash (Phoenix Suns): Dirk Nowitzkis guter Freund verließ Dallas und
seine Mavericks, um seine Karriere mit einem Rentenvertrag in Phoenix zu
beenden. Was er dort vorfand, war ein zuletzt mäßig erfolgreiches Team um
Amare Stoudamire, Shawn Marion und Joe Johnson. Seine Aufgabe soll es
sein, diese "Young Guns" zu führen. Das macht der Kanadier bislang mit großem
Erfolg. Er führt die Liga nicht nur mit 10,9 Assists an, sondern schafft es
auch, seine Suns mit einer Bilanz von 16 Siegen und 3 Niederlagen an die
Spitze der Pacific Division zu führen. Hierbei achtet er nicht auf seinen
eigenen Punkteschnitt, sondern macht seine Mitspieler besser, wovon vor
allem Stoudamire profitiert, der bislang eine überragende Saison spielt.
Dwyane Wade (Miami Heat): Als Shaquille O'Neal seinen Wechsel zu den Heat bekanntgab, wurde sofort davon ausgegangen, dass es fortan sein Team sein sein werde. Er würde nunmehr die erste Geige spielen, sämtliche Spielzüge sollten über ihn laufen. Dem ist aber nicht so. Die Hauptlast in der Offensive trägt der junge Dwayne Wade. Im Schnitt verbucht er 24,3 Punkte, 5,6 Rebounds und 7,6 Assists, wobei seine Trefferquote einen außergewöhnlich guten Wert von 52,1 Prozent aufweist. Diese Werte machen ihn zu einem der besten Allrounder der Liga. Verlierer:
New Jersey Nets: Wenn man sich bei den Nets vor Augen
hält, dass sie innerhalb der letzten drei Jahre zwei mal Vizemeister
waren, ist das Bild, das sich jetzt zeigt, nur noch trauriger. Das Team
liegt abgeschlagen mit 5 Siegen und 13 Niederlagen am Ende ihrer Atlantic
Division. Dies ist hauptsächlich auf das schlechte Management des Clubs
zurückzuführen. Im Sommer ging Kenyon Martin, gleichwertiger Ersatz kam
nicht. Nachdem nun auch noch Jason Kidd verletzt war, musste Richard
Jefferson die Last alleine tragen. Außer ihm und dem wieder genesenen
Alonzo Mourning finden sich im Kader nur noch "No Names". Zwar ist Kidd
mittlerweile in die Mannschaft zurückgekehrt, jedoch gibt es viele
Spekulationen über einen Trade.
New Orleans Hornets: Die Hornets sind schon mit einer nominell unterdurchschnittlichen Mannschaft in die aktuelle Spielzeit gestartet. Diese Ausgangssituation wurde jedoch durch die Ausfälle von Baron Davis und Jamal Magloire verschlechtert. Da ihr dritter Star Jamal Mashburn auch verletzt ist, besteht das Team mittlerweile nur noch aus besseren Ersatzspielern. Jeder Sieg kann bis zur Rückkehr der Stars als persönliche Meisterschaft der Ersatzspieler gefeiert werden. Kenyon Martin (Denver Nuggets): Die Verpflichtung von Kenyon Martin vor der Saison war für viele der I-Punkt auf der bislang guten Entwicklung der Nuggets. Der All-Star sollte die nötige Präsenz unter den Körben geben, die ihn schon bei den Nets zu einem gefürchteten Gegner gemacht hat. Diese Rechnung ist jedoch bislang noch nicht aufgegangen. Martin spielt momentan, eine der schlechtesten Saisons seiner Karriere. Er kommt gerade einmal auf durchschnittliche 13,9 Punkte und 8,1 Rebounds, Werte, mit denen er die hohen Erwartungen nicht rechtfertigen kann. Es bleibt für die Nuggets zu hoffen, dass er bis zu den Play Offs noch Fuß fassen kann. Jan-F. Kolbe |