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Ein erlesener Jahrgang: Die Rookies 2002/2003

Wir schreiben die NBA-Saison 2000-2001 und die NBA- Offiziellen müssen den Rookie des Jahres wählen. Die Wahl fällt auf Mike Miller, einen besseren Rollenspieler. Dies war der schlechteste Rookie- Jahrgang, den die NBA seit langer Zeit gesehen hat. Nun haben wir aber das Jahr 2003 und einen der wahrscheinlich quantitativ und auch qualitativ besten Neulingsjahrgänge.

In der laufenden Saison kamen Spieler wie Drew Gooden, Gordan Giricek, Carols Boozer, Dajuan Wagner, Nene Hilario und Reggie Evans der Draft in die NBA, die mittlerweile allesamt Stammspieler bei ihren Vereinen sind. Allen voran sind aber die drei Superstars dieses Jahrgangs zu nennen: Yao Ming, Amare Stoudemire und Caron Butler. Diese drei sind schon jetzt absolute Stars in ihren Teams und allein deswegen einen näheren Blick wert.

Der Nummer-1-Pick des diesjährigen Drafts war der Chinese Yao Ming, ein 226 cm großer "echter" Center. Dieser wurde auf Anhieb der Starting Center für sein Team, die Houston Rockets. Vor dem letzten Draft wurde über sein Können viel diskutiert. Es war auch noch nicht völlig klar, ob der chinesische Verband ihm überhaupt eine Freigabe erteilen würde. Die Rockets waren aber bereit, diese Risiken auf sich zu nehmen und wurden dafür mehr als reichlich belohnt. Ming kann diese Saison bis jetzt 13,8 Punkte, 8,2 Rebounds und 1,8 Blocks für sich verbuchen und gibt den Rockets endlich wieder die seit der Ära Olajuwon vermisste Präsenz unter den Körben. Er wurde sofort Starting Center des diesjährigen All-Star-Spiels und überflügelte sogar Shaquille O'Neal in der Fanabstimmung. Ming ist ein Lichtschein für die aussterbende Gattung der "echten" Centerspieler und mit Sicherheit eine wirkliche Bereicherung - nicht nur für sein Team in Houston, sondern für die ganze NBA.
Der zweite "Superrookie" ist Amare Stoudemire von den Phoenix Suns. Diesen sicherten sich die Suns erst relativ spät mit dem 9. Pick. Dies lag natürlich hauptsächlich daran, dass Stoudemire kein College besuchte und somit direkt von der Highschool in die NBA wechselte. Stoudemire ist erst 21 Jahre alt, was seine überdurchschnittlichen Leistungen noch beeindruckender erscheinen lässt. Der Power Forward kann diese Saison bis jetzt 13,4 Punkte und überragende 9 Rebounds für sich verbuchen. In Phoenix bildet er mit Shawn Marion eines der vielleicht athletischsten Forward-Duos der gesamten Liga. Sollten diese beiden mit ihrem Aufbauspieler Stephon Marbury noch weiter zusammenspielen, so wird noch Großes in Arizona zu erwarten sein. Stoudemire wird in jedem Fall schon jetzt mit Kevin Garnett verglichen, der ja bekannterweise einer der besten Spieler der gesamten Liga ist und genau wie Amare direkt von der Highschool in die NBA kam.
Der dritte im Bunde ist Caron Butler, Swingman der Miami Heat. Dieser athletische Spieler spielt momentan die wahrscheinlich beste Saison aller Neulinge. Er verbucht bis jetzt 15,6 Punkte, 5,1 Rebounds, 2,6 Assists und 1,75 Steals. Einen solchen Allround-Spieler kann sich jeder Coach nur wünschen. Er kann sowohl auf Position 2 als auch Position 3 auflaufen und ist in jeder Kategorie einer der besten seines Teams. Zusätzlich gilt Butler als harter Arbeiter, was ihn zu dem perfekten Spieler für seinen Coach Phil Riley macht, der als harter Hund bekannt ist. Butler spielt in absoluter "Rookie of the Year"-Manier, was aber leider nur den wenigsten auffällt, da er in Miami bei einem absoluten Verliererteam spielt. Da Butler auch weder den Vorteil hat, ein riesiger chinesischer Center zu sein, noch in einem attraktiv und erfolgreich spielenden Team unter Vertrag zu stehen, schwinden seine Chancen, den Titel des besten Neulings zu gewinnen. Aber selbst wenn er den Titel nicht gewinnen sollte, so ist Butler doch mit Sicherheit eine Bereicherung für die NBA und wahrscheinlich wie auch seine beiden Kollegen ein zukünftiger Star der Liga.

Jan-F. Kolbe

Link:
NBA.com

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