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Nick Hornby: 31 Songs

"31 Songs" heißt das neue Werk von Bestseller-Autor Nick Hornby, dessen Romane "About a boy" und "High Fidelity" auch sehr erfolgreich verfilmt wurden.

"31 Songs" ist eine Sammlung von Anekdoten über Nick Hornbys 31 Lieblingssongs. Doch obwohl man das Thema des Buches so schnell erklären kann, ist damit noch lange nicht alles über seinen Inhalt gesagt. Denn eigentlich geht es nicht nur um die 31 Lieder und die persönliche Verbindung des Autors zur Musik; Hornby thematisiert gleichzeitig die Beziehung unserer Musik-Gesellschaft zur Popmusik. Diese ist seiner Meinung nach ziemlich gestört, da die Popmusik speziell von so genannten "Musikexperten", oder auch "Musiksnobs", wie er sie nennt, oft als unbedeutend abgetan wird und als belangloses Unterhaltungsgedudel für Teenager belächelt wird. Nick Hornby aber ist ein bekennender Fan der Popmusik und sein Buch eine Liebeserklärung an sie geworden. Er legt anhand von zum Teil sehr persönlichen Erzählungen dar, welche Bedeutung Popmusik trotz der ihr nachgesagten und von ihm eingestandenen Banalität in seinem Leben hat. Er lässt die Leser an den Geschichten zu seinen Lieblingsliedern teilhaben und so erfahren wir eine Menge über den Mensch Nick Hornby. Zum Beispiel, welchen Soundtrack er sich für seine erste Liebesnacht vorstellte und welcher es dann tatsächlich wurde. Er erklärt, warum sowohl Bruce Springsteen als auch Led Zeppelin für einen jungen Mann seines Jahrgangs so wichtig waren (oder noch immer sind) und warum er lieber Rod Stewarts Coverversionen berühmter Lieder hört als die Originale von beispielsweise Bob Dylan.

An anderer Stelle schildert Hornby, wie wichtig Musik, gerade Popmusik, in der Entwicklung seines autistischen Sohnes Danny ist, warum Kinder Reggae mögen und ganz nebenbei erzählt er davon, wie er in manchen Liedern Gott hört, obwohl er gar nicht an Gott glauben will. Verknüpft mit diesen Anekdoten aus Nick Hornbys Leben wird diskutiert, ob man einen Song immer noch mögen kann, wenn er als Hintergrundmusik in jedem Kaufhaus zu hören ist, was überhaupt einen guten Popsong ausmacht und warum man manche Lieblingslieder ein Leben lang behält und manche nicht.

In "31 Songs" beweist Nick Hornby erneut sein großes Geschick, leichte Unterhaltung mit klugen und manchmal auch tiefgründigen Gedanken über das Leben zu verbinden, die jeden betreffen. In jeder einzelnen Erzählung dieser Sammlung zeigen sich wieder einmal seine aufmerksame, genaue Beobachtung seiner Umgebung und die Fähigkeit, diese ebenso lebendig wiederzugeben.

Er beschreibt erbarmungslos ehrlich und subjektiv seine Sicht der Dinge und ist gerade deswegen so glaubhaft und unterhaltend. Und obwohl seine Geschichten zum Teil sehr persönlich sind und ein Großteil der Leserschaft womöglich nicht einmal die Hälfte der 31 Lieder kennen wird, findet sich bestimmt jeder in diesem Buch wieder, in dessen Leben die Musik eine noch so kleine Bedeutung hat. Mit seinem Talent, ein spezielles Thema so humorvoll, selbstironisch und einfühlsam darzustellen, ohne dabei kitschig oder langatmig zu werden, hat Nick Hornby mit "31 Songs" ein Buch geschrieben, an dem nicht nur Musik-Fans ihre helle Freude haben werden.

Henriette Weiss

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