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Original SinGar übel hat mir der Sneak-Gott diesesmal mitgespielt als er mir zum ersten Mal meinen ganz besonderen Liebling Antonio Banderas zukommen ließ. Irgendwie hätte ich liebend gerne darauf verzichtet. Im 19. Jahrhundert sucht der mexikanische Kaffeehändler Luis eine Frau für das Leben und gibt deshalb eine Annonce in der Zeitung auf. Da er von Liebe nichts hält und nur jemanden zum Fortpflanzen sucht, nimmt er mit Julia Russel Kontakt auf, welche auf seine Annonce geantwortet hat. Sonderlich schön ist sie ja nach dem Foto her zu urteilen nicht, aber was er dann am Hafen vorfindet hätte er sich wohl in seinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt. Vor ihm steht eine Traumfrau, bei der auf den ersten Blick auch wirklich alles stimmt. Und da bei so einem Lady-Vamp alle Dämme brechen, verfällt er ihr auch nach kurzer Zeit mit Haut und Haaren. Damit könnten die beiden für immer und ewig glücklich leben, wäre Julia nicht eine Heiratsschwindlerin, die sich über Nacht mit Luis Vermögen aus dem Staub macht. Luis engagiert daraufhin den Privatdetektiven Billy, der ihm helfen soll sie zu finden - und zu töten... Ich meine: Nun, "Original Sin" ist einer seiner weniger geglückten Versuche mich von seinem Können zu überzeugen. Dabei liegt es diesesmal nicht so sehr an seiner Person, denn an einem todlangweiligen Drehbuch. Die ersten dreißig Minuten geschieht so gut wie gar nichts und der einzige Höhepunkt darin ist Lara Crofts nackter Oberkörper (und für die weiblichen Zuschauer: das Hinterteil von Banderas). Der Liebesakt zwischen den beiden sollte ursprünglich zehn Minuten dauern, doch selbst Regisseur Cristofer befand, dass die Szene wohl allzu pornographisch geraten sei. Angelina Jolie ist in diesem Film die einzige Person, welche ihrem Charakter etwas Leben einhauchen und ihn so facettenreich gestalten kann. Einmal ist sie der Ladyvamp, dann wieder das geschundene Opfer. Einmal ist sie zum Anbeißen süß, dann wieder abstoßend. Das kann gefallen, doch ist dies leider nur ein minimaler Teilerfolg für diesen Film. Völlig anders hingegen der Charakter von Banderas. Seine Wandlung vom rationalen Menschen hin zum hasserfüllten Geschmähten verläuft keine Sekunde lang glaubhaft. Aber immerhin weiß ich seit dieser Sneak, dass er einen wirklich netten Akzent hat. Erst nach rund einer Stunde erhält man als längst gelangweilter Zuschauer endlich einmal einen Hinweis, in welche Richtung der Film überhaupt läuft. Julia Russel ist eine Heiratsschwindlerin, welche Luis um sein gesamtes Vermögen erleichtern will. Wer aber jetzt glaubt, dass man durch diese Wende in der nächsten Stunde für die vorangeganene entschädigt wird, der irrt gewaltig. Es wird zwar soetwas ähnliches wie eine Handlung präsentiert, nur könnte man die gut und gerne in dreißig Minuten unterbringen. Es werden zwar schöne Bilder von der Karibik gezeigt, aber jeder "Bacardi"-Werbespot macht mehr Lust auf einen Urlaub und hat mehr dramaturgischen Tiefgang. Der Film endet schließlich nach 116 Minuten Hoffen auf einen schönen Film und immerhin mit dem größten Highlight. Im Abspann ertönt nämlich Gloria Estefans "You can't walk away from love" und hätte man dieses Lied in der vorangegangenen Spielzeit in einer Endlosschleife gespielt, wäre dies amüsanter als dieses langweiliges und undurchdachtes Kostümdrama gewesen. Fazit: "Original Sin" ist ein langweiliger Thriller, der erst nach der Hälfte der Spielzeit sein eigentliches Ziel preisgibt und es danach inkonsequent und zaghaft zu Ende führt. Claus Schlamadinger Links: |
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