Red Hot Chili Peppers: By the way
"Californication", das letzte Album der Peppers, war eine der besten Rock Platten der 90er. "By the way" tritt
ein schweres Erbe an, hält aber das Niveau des Vorgängers.
Es ist schon länger her, dass sich die Red Hot Chili Peppers Tennissocken über ihre Geschlechtsorgane stülpten
und mit nichts weiter bekleidet die Konzerthallen rockten. Funk, Pop, Rock und Rap, das waren ihre Stilmittel,
die sie weltweit berühmt und beliebt machten. Die Red Hot Chili Peppers schauen auf eine bewegte Geschichte
zurück. Das Album "Blood, Sugar, Sex, Magik" inklusive der unglaublichen Single "Under the bridge" machte aus
Anthony Kiedis, Flea, John Frusciante und Chad Smith einer der angesagtesten Bands der Welt. Doch die Peppers
konnten ihren neuen Ruhm nicht verarbeiten: Ihr damaliger Gitarrist Hillel Slovak starb an Drogen, John Frusciante
stieg aus. Der Erfolg blieb aus. Lange Zeit verkroch sich die Band und kehrte zurück - besser als je zuvor.
"Californication" mit dem zurückgekehrten John Frusciante begründete eine neue Zeitrechnung in der Rockmusik.
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Das Meisterwerk "By the way" |
Der Crossover aus reinen kurzen, staccatoartigen Rapgesängen zu harten Gitarren war tot. Die Peppers begründeten den
Harmoniegesang, immer wieder unterbrochen von Anthony Kiedis Ausbrüchen in die alten zeiten des funkigen Crossover.
"Scar Tissue", "Californication" und die restlichen Singles sowie das beeindruckende Gesamtwerk als Album erstaunten
die Welt und machten die Red Hot Chili Peppers erneut zum angesagtesten Rockact der Welt.
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Die Peppers |
Drei Jahre lang musste diese Welt auf einen Nachfolger warten. "By the way" heißt er und setzt konsequent fort, was die
Mannen um die 40 1999 begonnen hatten: Rock des 21. Jahrhunderts. Nach "Blood Sugar Sex Magik" kam mit "One
hot minute" 1995 der Absturz, der dieses Mal ausbleibt. "By the way" ist der Nachfolge von "californacation" würdig.
Der Opener "By the way" klingt wie eine Mischung aus alte Zeiten vor "Californication" und dem grandiosen Werk
selbst. Flea slappt den Bass und Kiedis stammelt abgehackte Silben, das sind die Red Hot Chili Peppers. Beim
Refrain hört man aber die Genialität dieser Band, die wie keine andere Rockband Melodien schreiben kann, an die sich
auch die Tauben nicht satt hören können.
"Universally speaking" ist deutlich in den 60ern beheimatet und erinnert sehr stark an die Beach Boys. An "Tear" mit
seinem Bläsersolo hätten auch die Beatles-Fans der ersten Stunde ihren Spaß. Die Red Hot Chili Peppers sind endgültig
erwachsen geworden - mit knapp 40 Jahren höchste zeit. Nur bei "can´t stop" schielen sie zurück auf die alten Zeiten,
als Kiedris rappte und Frusicante in die Seiten schmetterte, dass der Arzt bestellt werden musste. Kann sich so jemand
diese Band mit Socken um die Genetalien und sonst gar nichts vorstellen? Nein? Gut so!
Sachar Kriwoj
Wir bedanken uns bei WEA für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.
Links:
Die offizielle deutsche Seite der Peppers
Die Plattenfirma der Peppers
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