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Deutschland muß nachsitzenDie Null steht gegen die Finnen – vorn und hinten. Ein Novum ist eingetreten: Deutschland hat sich erstmals in seiner ruhmvollen Fußballhistorie nicht direkt für eine Weltmeisterschaftsendrunde qualifiziert. Schade. Aber ein bescheidendes 0:0 gegen eine aufstrebende Großmacht des Fußballs, eben Finnland, reichte am Sonnabend nicht zum Weiterkommen. Und das, obwohl gleichzeitig die tapferen Griechen, unterstützt von einem gewissen Otto Rehhagel, wahrlich bravourös ein 2:2 in Old Trafford erkämpften.
Da England und Deutschland punktgleich an der Spitze der Qualifikationsgruppe
9 lagen, die Briten jedoch u. a. durch ein knapp gewonnenes Spiel gegen die
Deutschen die bessere Tordifferenz aufwiesen, hätte ein Sieg der Unseren in
Gelsenkirchen gereicht, weil England ja nur einen Punkt holte. Doch wegen des
Unvermögens, in 90 Minuten ein Tor zu erzielen, wurde daraus nichts.
Zwar sicherten sich auch die Engländer erst durch Beckhams spätes Freistoßtor
das Ticket nach Asien, doch ein Weiterkommen der Völler-Equipe wäre unverdient
gewesen. Man stelle sich vor: England verliert zuhause gegen die Hellenen und
durch eine magere Nullnummer fährt Deutschland zur WM. Nein, der Fußballgott
hatte diesmal kein Einsehen. Folglich versiebten Bierhoff und Co. Chance um
Chance.
Nun also Relegation gegen die Ukraine mit ihrem Stürmerstar Andrej Schewtschenko vom AC Mailand. Zweimal trat man gegen die Ukraine mit jeweils Sieg und Unentschieden an. Der Ausgang der Spiele im November ist allerdings mehr als ungewiss. Das deutsche Team schlecht wie selten – man hat den Eindruck, seit dem Gewinn der Europameisterschaft 1996 befindet sich die Mannschaft in Agonie –, erhebliche Personalprobleme in allen Mannschaftsteile, besonders in der Abwehr. Offenbar haben wir momentan keine besseren Spieler als Ramelow, Wörns oder Bierhoff. Jedenfalls ein Armutszeugnis für einen dreimaligen Weltmeister. Hoffnung könnte das neugegründete Perspektivteam für die WM 2006, das die A2-Nationalmannschaft ablöst, bieten. Ein Sammelbecken für Talente, wenn es sie überhaupt gibt. Im Moment sieht es nicht gut aus für den deutschen Fußball, was ein abschließender, zynischer Rat aus dem Berliner Tagesspiegel beweist: Hier wird die Einbürgerung des erfolglosen Herthaners Alex Alves vorgeschlagen. Schlimmer kann es ja wirklich nicht mehr kommen. Stefan Ewert Links: |
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