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Der Schuh des Manitu – Extra Large

Wohl die wenigsten hätten sich letztes Jahr gedacht, dass Michael "Bully" Herbig mit dem Klamaukfilm "Der Schuh des Manitu" den erfolgreichsten deutschen Film aller Zeiten geschaffen hat, und auch wenn eine Vielzahl an Kritikern den Film in seine Einzelteile zerlegt hat und ihn als bloße Aneinanderreihung von Sketches der Bully-Parade abgekanzelt hat, so stürmten trotzdem (nicht nur) Bully-Fans die Kinos und in Österreich avancierte er sogar zum bislang meistgesehenen Film.

"Diese Kuh muss man weitermelken", dürfte sich Bully gedacht haben und gerade mal ein Jahr nachdem Abahachi & Co. im Kino für Aufsehen gesorgt haben, schiebt er auch schon eine XL-Version des Kassenknüllers nach. Mit diesem Schachzug dürfte es wohl gelingen, die Zuschauerzahlen in Österreich doch noch auf über 2 Millionen zu schrauben und auch wenn diese Special Edition einigermaßen sinnlos ist, so wird man dieses Ziel vermutlich auch erreichen.

Grauer Star in Aktion.
Was ist also nun anders im Gegensatz zur ursprünglichen Version? Wer die DVD sein Eigen nennt, der kennt im Gegensatz zu den anderen Sehern 17 entfallene Szenen, die man aus unbekannten Gründen nicht im Film aufgenommen hat. Keine dieser Szenen wurde nun in die XL-Version aufgenommen, sondern statt dessen bat Bully nochmals zum Dreh und fertigte weitere 15 Minuten an Material an. Somit beginnt der Film nicht mit dem Akt der Blutsbrüderschaft zwischen Abahachi und Ranger, sondern mit einer Vorgeschichte über Abahachis und Winnetouchs Kindheit. Und als begeisterter Fan dieses Films meine ich, dass diese fünfzehn Minuten in keinster Weise den nochmaligen Besuch des Films rechtfertigen – ihn in Wahrheit sogar in seiner Qualität ein wenig schmälern.

In Version 2002 lernt der interessierte (?) Bully-Fan Großvater Grauen Star kennen und erfährt mehr über die Entwicklung der beiden Häuptlingskinder Abahachi und Winnetouch. Mutter der beiden ist übrigens Anke Engelke. Wer den Grauen Star spielt sei hier nicht verraten, nur soviel: Bully, das ist echt peinlich. Weiter ziemlich unnötig. Wenn Abahachi von seinen Kleiderversteckspielchen mit Klein-Uschi berichtet – das war witzig, wenn man erfährt das Dimitri mit 16 Jahren ans Ufer des Apachenstamms geschwemmt wurde – das klingt witzig, aber hat man das wirklich auch zeigen müssen? Viele Anspielungen aus dem Film werden in diesen fünfzehn Minuten tatsächlich visualisiert und man hatte offenbar das Bestreben alles zu zeigen, worüber man dann im Laufe des Films philosophiert. Einzig ein gelungener Seitenhieb auf Pierre Brice und der Kurzauftritt von Ranger sind gelungen und somit kann ich als Fazit zu dieser XL Version von "Der Schuh des Manitu" ziehen:

Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft: Uschi und Abahachi.
Wer bislang noch nicht über Abahachi & Co. gelacht hat, für den bietet sich mit der XL-Version des Lachschlagers erneut die Gelegenheit, ihn sich im Kino seines Vertrauens anzusehen. Für all jene, die jedoch schon voriges Jahr Bullys Werk sahen und bereits die DVD besitzen, lohnt sich der neuerliche Besuch eigentlich nicht. Gerüchten zufolge soll die XL-Version nicht auf DVD gepresst werden, aber stimmt der finanzielle Aspekt – und das wird er wohl – dann dürfte eigentlich nichts mehr im Wege stehen, um sich die 15 zusätzlichen Minuten zu Hause auf Video anzusehen. Und jetzt heißts hoffentlich bald "Traumschiff, bitte kommen"...

Claus Schlamadinger

Links:
Offizielle Website
Kritik zu "Der Schuh des Manitu" bei brainstorms

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