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Shadow of the VampireDas schöne an Sneak-Previews ist es ja, dass man da mitunter Filme sieht, welche man sich unter normalen Umständen nicht angeschaut hätte. "Shadow of the Vampire" ist bei mir so ein Fall und Gott sei Dank sah ich diesen recht außergewöhnlichen Film schließlich doch. Der deutsche Regisseur Friedrich Murnau bekam von Bram Stoker nicht die Genehmigung einen Film über Dracula zu drehen. Deshalb drehte er einen Film über "Count Orlock" und nannte den Film "Nosferatu". Murnau dreht dabei mit seiner Crew an Originalschauplätzen und reist daher an die schauderhaftesten Orte. Am geheimnisumwobensten ist allerdings Murnaus Hauptdarsteller Max Schreck. Dieser erscheint dem Rest der Crew nur im Kostüm als Vampir, haust in den Originalschauplätzen und verputzt als Nachspeise schon mal eine Fledermaus. Es bedarf keiner allzugroßen Kombinationsgabe um festzustellen, dass es sich bei Schrek nicht nur um einen Schauspieler handelt, der in seiner Rolle total aufblüht...
Der Film beginnt sehr, sehr langsam. Ganze sieben Minuten dauert der Vorspann, indem man scheinbar die gesamte Filmcrew aufgelistet hat und schon da machte sich im Publikum Unruhe breit. Nur soviel: Der Film wird nicht schneller, sondern eher das Gegenteil. Ich habe ja schon viele Sneaks miterlebt, aber dass mindestens zwanzig Personen den Saal verlassen haben, hat mich doch erstaunt. Verdenken kann ich es ihnen nicht, muss einem wohl die Atmospähre des Films liegen. Die Handlung schreitet gemütlich voran, viele tiefsinnige Dialoge werden durch witzige Szenen nur manchmal aufgelockert und überhaupt ist alles recht langatmig - aber meiner Meinung nach bei weitem nicht langweilig.
John Malkovich spielt diesen F.W. Murnau und im Gegensatz zu Willem Dafoe - der es sich aber auch mehr als vedient hat - wurde er nicht für einen Oscar nominiert. Das ist schade, denn Minenspiel, Wortakrobatik und Bewegungen sind hier von allerster Güte und man kann nur hoffen, dass der echte Murnau nicht tatsächlich so ein über Leichen gehender Mensch war. Dafoe wiederum begeistert mit einem englischen Akzent jenseits von Gut und Böse und er sorgt auch für die meisten Lacher im Saal. Wenn wir mal davon ausgehen, dass man mit seiner Motorik und seinen Grimassen genau diesen Effekt erzielen wollte, dann ist ihm das vorzüglich gelungen. Der Rest der Crew verblasst natürlich neben zwei so großartigen Schauspielern wie Malkovich und Dafoe aber dennoch kann hier wirklich jeder einzelne überzeugen. Fazit: "Shadow of the Vampire" ist extrem langatmig, kann aber durch fabelhafte Schauspieler, einer grundsoliden Idee und vielen schönen Szenen für einen gelungenen, besinnlichen Kinoabend sorgen. Oder wie es ein Mitglied meiner Sneak-Gemeinde ausdrückte: Dafür das der Film so langweilig war, war er ziemlich kurzweilig. Claus Schlamadinger
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