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Brainstorms will auch politisch weiterbilden, deshalb hier die erste Folge unserer fünfteiligen Reihe "Die Berliner Spitzenkandidaten". Sibyll-Anka Klotz, Bündnis 90/Die GrünenDie Berliner Grünen setzen bei ihrer Spitzenkandidatin auf eine bereits bewährte Kraft, denn im Wahlkampf für das Abgeordnetenhaus 1995 zogen sie schon einmal - mit guten Erfolg - mit Frau Klotz ins Rennen. Sie ist in dieser Wahl die einzige Frau, die auf Platz 1 der Liste für das Amt des Regierenden Bürgermeisters kandidiert. Gemein hat sie allerdings mit ihren Mitbewerbern der anderen Parteien den Geburtsort, nämlich Berlin. Auch das ist eine interessante Nuance dieser Wahl, zeigt sie doch, wie sehr die Parteien über Lokalkolorit und vor allem regionaler Bekanntheit ihrer Spitzenleute zum Erfolg gelangen wollen.
Frau Klotz, promovierte Philologin, kam am 4. März 1961 im Ostteil Berlins
zur Welt. Noch während ihres Studiums trat sie 1983 in die SED ein, verließ
sie jedoch während des Umbruchs 1989. Sofort im Anschluß gründete sie mit
anderen den Unabhängigen Frauenverband (UFV) und schloß sich später den
Grünen an. Mitglied des Abgeordnetenhauses ist sie seit nunmehr 10 Jahren.
Ihrer Fraktion stand sie 1992 und zwischen 1995 und 1997 vor, wurde es nach
der "Beförderung" Renate Künasts zur Bundesverbraucherschutzministern Anfang
dieses Jahres erneut. Ihre Arbeitsschwerpunkte im Parlament sind die Arbeits-,
Bildungs- und Frauenpolitik. Abseits des Politischen ist sie Mutter einer
erwachsenen Tochter.
Über die Parteigrenzen hinweg gilt Frau Klotz als fachkundige und auch streitbare Politikerin. Durchaus temperamentvoll, versteht sie es im politischen Diskurs, pointiert und humorvoll ihre Meinung zu vertreten, allerdings ohne polemisch zu werden. Lieber diskutiert sie mit durchdachten Argumenten. Für ihre Partei kommt es in diesem Wahlkampf verstärkt darauf an, nicht zwischen den großen Parteien zerrieben zu werden, nicht dem Lagerwahlkampf zum Opfer zu fallen. Wenn es Frau Klotz und den Grünen gelingt, sich als modern-alternative Großstadtpartei zu profilieren, könnte es am Ende zur gewünschten rotgrünen Koalition kommen. Im Übergangssenat können sie schon einmal proben. Stefan Ewert Links: |
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