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Art Spiegelman als »New Yorker«Art Spiegelmans Zeichnungen sind provokant: Der in Stockholm geborene und im New Yorker Stadtteil Queens aufgewachsene Comic-Virtuose liebt es, mit seinen Bildern anzuecken und kritische Fragen an die Gesellschaft zu richten.
Seit dem 13. Juli ist dem New Yorker Künstler nun im Berliner Martin-Gropius-Bau die Ausstellung "Kisses from New York" gewidmet. Die in Deutschland erstmals präsentierte Werkschau zeigt eine Auswahl der Titelblatt-Zeichnungen und Bilder, die Spiegelman zwischen 1993 und 2003 für die Zeitschrift "The New Yorker" schuf. Zusätzlich ist auch seine Comic-Serie "Im Schatten keiner Türme" zu sehen, die er – inspiriert durch deren Chefredakteur Michael Naumann – seit letztem Jahr für die "Zeit" zeichnet. Häufig hat sich Spiegelman mit seinen rund 40 Titelseiten teils heftigen Protesten ausgesetzt: So zeigte sein erstes Cover aus dem Jahr 1993 einen Kuss zwischen einem orthodoxen Juden und einer Schwarzen. Im März 1999 – kurz zuvor war ein junger Schwarzer durch Polizeikugeln bei einer Personenkontrolle tödlich getroffen worden – malte er einen Polizisten, der an einer Schießbude Zielscheiben, auf denen New Yorker Bürger prangen, ins Visier nimmt. Unbequem war er seinen vorgesetzten Redakteuren und erst recht den Lesern bzw. Betrachtern in jedem Fall. Davon legen die mitgelieferten Bildunterschriften, mit denen Spiegelman seine jeweiligen Intentionen zumeist ironisch kommentiert, ein beredtes Zeugnis ab. Leicht zermürbt von der politischen Entwicklung des "New Yorkers" verließ er das Magazin Ende 2002. Die sehenswerte Ausstellung "Kisses from New York" ist noch bis zum 17. September zu sehen. Der Eintritt beträgt 4 Euro und ermäßigt 3 Euro. Stefan Ewert Link: |
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