Tears For Fears: Nach 15 Jahren wieder ein gemeinsames Album

27.04.2005

"Everybody Loves A Happy Ending" heißt das neue Album der 80er Jahre Kultband Tears For Fears, welches ab Ende April in den Plattenläden steht. Zum ersten Mal seit dem Album "Seeds Of Love" aus dem Jahre 1989, sind dabei sowohl Roland Orzabal als auch Curt Smith wieder vereint mit von der Partie.

Tears For Fears: Everybody Loves A Happy Ending
Foto: edel Records
Als in den 80er Jahren der Musiksender MTV on Air ging, waren Tears For Fears mit zahlreichen Videos wie "Everybody Wants To Rule The World" oder dem legendären "Shout" stetig auf den Mattscheiben in aller Welt zu sehen. Gleich ihr Debüt-Album "The Hurting" von 1983 beherbergte eine Sammlung anspruchsvoller, elektro-beeinflusster Popsongs wie "Mad World" (kürzlich mit enormen Erfolg von Gary Jules gecovert), "Pale Shelter" oder "Chance".

Zwei Jahre später schossen die beiden dann mit ihrem Zweitling "Songs From The Big Chair" endgültig durch die Decke. Allein drei Songs charteten in den US-Top 5. Auch das dritte Album "Sowing The Seeds Of Love" eroberte europaweit die Top-Positionen der Charts. Doch mit dem Erfolg kam auch der öffentliche Druck und der andauernde Tourstress. 1990 wurde Curt Smith dies alles zu viel, und er verließ die Band, um sich seiner Solokarriere zu widmen.

Mit Roland Orzabal an der Spitze existierte Tears For Fears aber auch in den Folgejahren weiter. Drei Alben und mehrere Touren prägten die Jahre 1993 bis 1996. Doch im selben Jahr war schließlich auch bei Orzabal die Luft raus. Er entschloss sich dazu, seinen beiden Söhnen mehr Aufmerksamkeit zu schenken und im heimischen Wohnzimmerstudio elektronische Musik zu produzieren. 1999 co-produzierte er auch eines der Alben der isländischen Sängerin Emiliana Torrini. Am 11.09.2001 erschien dann schließlich sein Soloalbum "Tomcats Screaming Outside" - "Klasse Timing", kommentiert er heute ironisch.

Auch Curt war nicht untätig. Er veröffentlichte ebenfalls ein Soloalbum, war Moderator bei MTV, startete seine eigene Show im College-Radio und fand schließlich in Charlton Pettus einen geeigneten musikalischen Partner, mit dem er durch die Clubs tingelte, was wiederum seine Liebe zur Musik neu entfachen sollte. Seit Ende April steht nun endlich mit "Everybody Loves A Happy Ending" das neue gemeinsame Album der beiden in den Läden - back to the roots sozusagen. Insgesamt 14 fluffig-lockere Popsongs mit durchweg eingängigen Melodien - manchmal meint man sogar einen Hauch Beatles zu verspüren. Alte Stärke verbunden mit zeitgemäßem Soundgewand scheint das Geheimrezept der Platte zu sein.

Somit sollten nicht nur eingefleischte Fans mal ein Ohr auf die Platte werfen, sondern all diejenigen, die sich für kurzweilige, anspruchsvolle Popmusik (die in letzter Zeit ja leider nur noch selten vorkommt) begeistern können. Endlich mal ein Comeback, das Spaß macht!

André Depcke

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