The 411: "Between The Sheets"

Nach dem eher mäßigen Charterfolg ihrer Debütsingle "On My Knees" hierzulande veröffentlichen die vier Mädels von The 411 mit "Between The Sheets" jetzt auch ihr erstes Album und versuchen, damit an den Erfolg in ihrer britischen Heimat anzuköpfen.

The 411: Between the Sheets
Foto: Sony
The 411, das sind Carolyn, Suzie, Tanya und Tisha. Kennen gelernt haben sich Tanya und Tisha bei Studiosessions des britischen R&B-Sängers Lemar, für die sie getrennt voneinander gecastet wurden. Sony Music bekundete daraufhin Interesse an einer Girlband mit den beiden Mädels. In Tanyas alter Freundin Carolyn und ihrer besten Freundin aus der Zeit an der Uni Suzie, wurden schließlich die restlichen zwei Bandmitglieder gefunden - "The 411" waren also geboren.

Die Verbindung von sexy Spoken-Word-Strophen, fetter HipHop-Produktion, atmosphärisch-jazzigen Piano-/Streicher-Samples und dem Gast-Rap des ehemaligen Wu-Tang-Clan-Mitglieds Ghostface Killah machte die Debütsingle "On My Knees" zu einem Hit in Großbritannien und brachte den vier Girls somit die erste Top-5-Platzierung in den britischen Charts ein. Auch ihre zweite Single "Dumb" schoss in die Top 3 der britischen Hitparade und unterstrich den Erfolg im eigenen Land. In Deutschland dagegen zündete die Formation noch nicht die gewünschte musikalische Bombe. Dies soll sich jetzt mit dem Ende November erscheinenden Debütalbum "Between The Sheets" ändern.

Unter den zwölf Tracks des Albums befindet sich mit "Jumpin'" genau eine Coverversion: Die Neu-Interpretation des Marcia-Griffiths-Klassikers "Feel Like Jumpin'" stammt aus der Feder der kürzlich verstorbenen "Studio One"-Legende Clement "Sir Coxone" Dodd. Die US-Starsongschreiberin Dianne Warren (Celine Dion, Tony Braxton, Tina Turner, Whitney Houston, Aerosmith u.a.) steuerte den Song "What If It Was You?" bei. Ansonsten wurden alle Songs, inklusive der Singles "On My Knees" und "Dumb" von den Girls mitgeschrieben. Auch viele ihrer Gesangsarrangements machen sie selbst.

Insgesamt ist das Album musikalisch gesehen eher sanft, gefühlvoll und passend zur Jahreszeit leicht melancholisch. In den Texten der vier Briten geht es vorzugsweise um Beziehungen und die damit verbundenen Probleme sowie altbekannte Themen wie Flirten und Treue. Ob sie damit auch in Deutschland zum Höhenflug ansetzten können, wird sich zeigen. Ein Vorteil könnte das nicht so sehr mit guten Kritiken ausgestattete neue Album von Destiny's Child sein, den einst so übermächtigen Konkurrentinnen aus den USA. Ist es also Zeit für einen Wechsel an der R&B/Soul-Spitze?

André Depcke

Link:
Ein Hauch von Motown: The 411 mit »On My Knees«

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