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Wahnsinnig verliebt

Angélique (Audrey Tautou, "Die fabelhafte Welt der Amélie") erträumt sich ein Leben mit Loic (Samuel Le Bihan), einem verheirateten Kardiologen mit Nachwuchs in Sicht. Von diesem Traum lässt sich die Kunststudentin nicht abbringen, weder von ihrer Freundin Elouise noch von David, der selbst in Angélique verliebt ist. Mit dem Auftrag, für ein Jahr ein Haus in direkter Nachbarschaft des Angebeteten zu hüten, kommt die junge Frau ihrem Ziel einen großen Schritt näher: Es kommt, wie es kommen muss – oder doch nicht?

Loïc (Samuel Le Bihan) und Angélique (Audrey Tautou).
Laetitia Colombani hat mit ihrer ersten Regiearbeit einen meisterhaft komponierten Film der falschen Fährten und unerwarteten Wendungen vorgelegt, der mit wunderschönen und sehr ästhetischen Bildern, gelungenen Farbkompositionen und ungewöhnlichen Perspektiven eine spannende und psychologisch durchdachte Geschichte erzählt. Was in den ersten Minuten idyllisch wie eine Fortsetzung von "Amélie" beginnt, entpuppt sich bald als wahrer Psycho-Thriller und als Spiel um die Unzuverlässigkeit menschlicher Aussagen und Wahrnehmungen: Kaum wiegt sich der Zuschauer in Sicherheit, wird er durch eine neue Überraschung wieder aus der Bahn der angenommenen Vorhersehbarkeit geworfen. Nichts ist so, wie es scheint.

Die zu Beginn sympathisch-niedlich Rosen kaufende Angélique zeigt im Laufe des Films ein ganz anderes Gesicht, als man von Audrey Tautou gewöhnt ist – nicht umsonst wird "Wahnsinnig verliebt" als die "dunkle Seite der Amélie" beworben. Doch der Film braucht keinen "Amélie"-Bonus, er hat seinen eigenen Wert, und der liegt nicht nur darin, dass er der Hauptdarstellerin die Möglichkeit zu gibt zu zeigen, dass sie mehr kann als süß und freundlich sein. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, denn trotz aller anderen Qualitäten bleibt das entscheidendste Moment des Films die Überraschung.

Nora Mansmann

Links:
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