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Berliner Platz (26): Die große Lufthansa-Tragödie

Berlin ist schon eine tolle Stadt. Das kann man unter anderem an den neuen Tourismus-Zahlen ablesen. Unsere bettelarme aber wunderschöne Hauptstadt verzeichnete im Jahr 2002 ein deutliches Plus. Und das zu einer Zeit, in der die Reise-Branche jammert wie niemals zuvor.

Manchmal aber will man als Berliner mehr von der Welt sehen als immer wieder Funkturm, Brandenburger Tor oder den Gendarmenmarkt. Mein Favorit ist nach wie vor Wien. Die österreichische Metropole zieht mich immer wieder an, seitdem ich entdeckt habe, dass dort der weltbeste Döner hergestellt wird.

Und der Weg dorthin ist ja so einfach: Stadtflughafen Tegel, rein in den Flieger, 50 Minuten Flugangst, raus aus dem Flieger und dann nur 25 Autominuten - schon ist man in einer ganz anderen Welt. So könnte es laufen, und alles wäre wunderbar. Doch so läuft es nicht. So läuft es nie. Und wieso nicht? Weil es in Deutschland neben der Bahn noch ein Pleiteunternehmen gibt: Die Lufthansa. Die scheint etwas dagegen zu haben, dass ihre Reisenden angenehm ankommen.

Vor knapp zwei Monaten stand ich ewig an der Gepäckausgabe und wartete auf meinen Koffer, als mein Name über die Lautsprecher ausgerufen wurde. Mein Koffer fand kein Platz mehr und musste daher in Berlin bleiben, wurde mir mitgeteilt. Immerhin wurde er einen Tag später geliefert. Damit konnte ich noch leben. Letzte Woche aber, als ich wieder an der Gepäckausgabe mir die Beine in den Bauch stand wurde mir mein Koffer persönlich gebracht. Leider war der Koffer kein Koffer mehr sondern nur noch dessen Einzelteile.

Ich klage nicht, wir Berliner sind abgehärtet. Hier laufen die Dinge selten so, wie wir sie gerne hätten. Aber mal ehrlich: Was ist eigentlich am Brandenburger Tor, am Funkturm oder am Gendarmenmarkt auszusetzen? Diese Berliner Wahrzeichen sind allesamt schöner als der Wiener Stephansplatz, wo man sich vor Tauben und deren Exkrementen gehörig in Acht nehmen muss.

Darum frei nach JFK: Ich bleibe ein Berliner.

Sachar Kriwoj

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